Gesundheitswesen „missachtet“ den Patienten


© AOK

Im EU-Vergleich belegt Spanien nur den 16. Platz der „benutzerfreundlichsten“ Länder

Auf Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs können sich Patienten in ein anderes Land begeben, um Zugang zur besten Gesundheitsvorsorge zu erhalten. Doch welches ist das beste Gesundheitswesen und vor allem, wo erfährt der „Gesundheitskonsument“ auch wirklich die Aufmerksamkeit und Achtung, die er sucht?

Madrid – Das heraus zu finden hat sich vor einigen Jahren das schwedische Beratungsunternehmen Health Consumer Powerhouse zur Aufgabe gemacht und nun den jüngsten so genannten Europa-Gesundheitskonsumenten-Index für das Jahr 2005 veröffentlicht, ein groß angelegter Bericht, der es dem aufgeklärten Patienten ermöglichen soll schnell und vertrauenswürdig herauszufinden, wo ihn das benutzerfreundlichste Gesundheitssystem erwartet.

Obwohl das spanische Gesundheitswesen zumindest vom technischen Standpunkt aus immer wieder als eines der besten der 25 EU-Mitgliedsstaaten bezeichnet wird, schneidet es im Hinblick auf den Patientenaspekt ausnehmend schlecht ab.

In 12 der insgesamt 28 untersuchten Indikatoren ist das spanische Gesundheitswesen schlichtweg durchgefallen und belegt durchschnittlich nur den 16. Platz in der Liste der benutzerfreundlichsten Länder. Ein Großteil der Indikato-   ren, in welchen Spanien am schlechtesten abgeschnitten hat, betreffen die Bereiche, wo von der Rolle des Patienten und der Wahrung seiner Rechte die Rede ist.

Ausnehmend gut abgeschnitten haben hingegen Frankreich, Holland und Deutschland.

In dem Bericht heißt es im Hinblick auf das Ergebnis von Spanien unter anderem: „In Südeuropa bieten Spanien und Italien schon hervorragende Gesundheitsdienste. Um aber diesen Ländern Spitzenpunktzahlen zu geben, hängen echte Spitzenleistungen im südeuropäischen Gesundheitswesen anscheinend etwas zu sehr davon ab, ob der Verbraucher sich privaten Gesundheitsschutz als Ergänzung zum öffentlichen Gesundheitswesen leisten kann.“

Über Wochenblatt

Das Wochenblatt erscheint 14-tägig mit aktuellen Meldungen von den Kanaren und dem spanischen Festland. Das Wochenblatt gilt seit nunmehr 36 Jahren als unbestrittener Marktführer der deutschsprachigen Printmedien auf den Kanarischen Inseln.