Gläubigerverfahren in Sicht


© Moisés Pérez Pérez

Nueva Rumasa reichte den entsprechenden Antrag für Hotasa ein

Nachdem ein Teil des Personals aufgrund ausbleibender Lohnzahlungen am 19. Mai eine Stunde lang gestreikt hatte, beantragte die Unternehmensgruppe Nueva Rumasa am 25. Mai das Gläubigerverfahren für die kanarischen Hotasa-Hotels Semiramis, Puerto Resort, Interpalace, Lagos de César (Teneriffa) und Beverly Park (Gran Canaria).

Rückblick: Mitte Februar war die Schuldenblase um Nueva Rumasa geplatzt; die Familie Ruiz-Mateos kündigte an, für zehn ihrer Unternehmen die Einleitung des Gläubigerverfahrens beantragen zu wollen. Darunter befand sich auch die Hotelkette Hotasa mit 200 Millionen Euro Schulden, doch einträglichen und gewinnbringenden Häusern. Seitdem suchte man bei Hotasa nach einem Käufer (das Wochenblatt berichtete).

Nueva Rumasa beantragte am 20. Mai das Gläubigerverfahren für die Hotasa-Hotels auf den Balearen. Fünf Tage später gab Joaquín Yvancos, Anwalt der Familie Ruiz-Mateos, bekannt, dass auch für die fünf Hotasa-Hotels auf den Kanaren das Gläubigerverfahren beantragt worden sei. Laut Yvancos hätten um die 30 Unternehmen von Nueva Rumasa die Zahlungen eingestellt; fast alle Firmen – bis auf ein paar Kleine – befänden sich schon oder fast im Konkursverfahren. Der Anwalt erklärte, die Passiva der Firmen, welche die Zahlung eingestellt hätten, beliefen sich auf 1,2 bis 1,3 Milliarden Euro (inklusive Wechsel).

Eine hiesige Zeitung berichtete, ein Vertreter der Gewerkschaft CC.OO. habe die Reaktion der kanarischen Hotasa-Belegschaft auf die Beantragung des Gläubigerverfahrens als positiv bezeichnet. Der Gewerkschaftsvertreter erklärte, nun müsse ein Gericht das Verfahren zulassen und einen Verwalter bestimmen. Es sei besser, dieser verwalte die  Finanzen. Die kanarischen Hotasa-Hotels hätten gute Zukunftsaussichten, denn im Mai habe die Belegung 70% betragen und auch für die Sommersaison lägen diverse Reservierungen vor. Doch die 270 Angestellten der vier Hotasa-Hotels auf Teneriffa sorgen sich, denn neben dem Gehalt soll Hotasa auch Sozialabgaben nicht mehr geleistet haben. Am 6. Juni streikten sie erneut.

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