Goldenes Visum zieht Investoren an


Die Chinesen, die durch Immobilienerwerb an ein Goldenes Visum gelangten, zog es insbesondere nach Barcelona (Foto) und Madrid. Foto: pixabay

Die meisten Anträge beziehen sich auf den Erwerb einer Luxusimmobilie

Madrid – Drei Jahre nach Einführung des Goldenen Visums, welches Investoren und spezialisierte Fachkräfte anlocken soll, scheint das Konzept gelungen. Das Staatssekretariat für Handel gab bekannt, dass sich im vergangenen Jahr die Zahl der Investoren-Visa vervierfacht hat.

Im September 2013 wurde das sogenannte Goldene Visum eingeführt. Ausländer, die nicht aus der EU stammen, können seitdem diese spezielle Aufenthaltsgenehmigung beantragen, wenn sie folgende Voraussetzungen erfüllen: Den Kauf von spanischen Staatsanleihen im Wert von mindestens zwei Millionen Euro, den Kauf von spanischen Aktien, Anteilen oder Depots im Wert von mindestens einer Million Euro oder den Erwerb einer Immobilie im Wert von mindestens 500.000 Euro. Als Investition wird auch ein Unternehmen anerkannt, welches Arbeitsplätze schafft, sich positiv auf die Wirtschaft der entsprechenden Region auswirkt oder einen erheblichen Beitrag in den Bereichen Innovation, Technologie und Wissenschaft leistet. Der Antragsteller muss nachweisen,  dass er nicht vorbestraft ist und über die nötigen finanziellen Mittel verfügt, um seinen Lebensunterhalt und den seiner Familienangehörigen zu bestreiten (2.130 Euro im Monat plus 530 Euro pro Familienmitglied).

Zu Beginn war das Investoren-Visum wenig erfolgreich. Selbst in Portugal, wo es eine ähnliche Form der Aufenthaltsgenehmigung gibt, wurden mehr Anträge gestellt. Aus diesem Grund beschloss die Regierung in Jahr 2015, das Goldene Visum noch attraktiver zu gestalten und auf die Lebenspartner, die Eltern und abhängige Volljährige auszuweiten. Darüber hinaus ist die Aufenthaltsgenehmigung statt alle zwei nur noch alle fünf Jahre zu verlängern. Bei der Beantragung oder Verlängerung muss der Antragsteller nicht persönlich erscheinen; es genügt, wenn ein Repräsentant bei der Behörde vorstellig wird. All diese Erleichterungen sollen dazu dienen, möglichst viele Investoren für Spanien zu interessieren.

Gemäß den neuesten Daten des Staatssekretariats für Handel hat sich die Statistik in Sachen Goldenes Visum seit der Einführung dieser Erleichterungen erheblich verbessert. Im Vergleich zu 2014 hat sich die Zahl der Investoren, die ein Goldenes Visum erhalten haben, auf 2.236 vervierfacht. Der Großteil (2.097) ist in den Genuss der speziellen Aufenthaltsgenehmigung durch Erwerb einer Immobilie gekommen, 94 Antragsteller durch Kapitalinvestitionen, 40 durch Unternehmensgründungen. Die gesamte Investitionssumme beläuft sich auf 2,157 Milliarden Euro und übertrifft die 2014 getätigten Investitionen um das Dreifache. Davon entfallen 1,554 Milliarden Euro auf den Erwerb von Immobilien oder Grundstücken, 495 Millionen Euro auf Unternehmen, die knapp 2.000 neue Arbeitsplätze geschaffen haben, und 108 Millionen Euro auf finanzielle Werte.

Nach Nationalität führen die Chinesen und die Russen bei den Immobilienkäufen die Statistik an. So erwarben die Chinesen Immobilien im Wert von 489 Millionen Euro, vorzugsweise in Madrid und Barcelona, die Russen im Wert von 501 Millionen Euro, und zwar insbesondere an der Küste.

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