„Goldfisch“ von Teneriffa

Bei den Spielen in Tokio stellte Michelle Alonso mit einer neuen Bestmarke von 1:12:02 einen neuen Weltrekord auf und sicherte sich die Goldmedaille. Fotos: EFE

Bei den Spielen in Tokio stellte Michelle Alonso mit einer neuen Bestmarke von 1:12:02 einen neuen Weltrekord auf und sicherte sich die Goldmedaille. Fotos: EFE

Schwimmerin Michelle Alonso holte in Tokio ihre dritte Goldmedaille über 100 Meter Brust

Tokio/Teneriffa – Sie wird von den Medien seit Jahren schon als „die kleine Meerjungfrau von Teneriffa“ bezeichnet. Nun ist es Michelle Alonso (*29.3. 1994 in Santa Cruz de Tenerife) erneut gelungen, Geschichte zu schreiben. Die 27-Jährige holte bei den Paralympischen Sommerspielen im Finale über 100 Meter Brust nach 2012 in London und 2016 in Rio zum dritten Mal in ihrer Karriere die Goldmedaille und schwamm darüber hinaus noch einen neuen Weltrekord. Mit einer Zeit von 1:12:02 blieb sie 59 Hundertstel unter der alten – ebenfalls von ihr aufgestellten – Bestmarke von 1:12:61.

Bei den Spielen in Tokio stellte Michelle Alonso mit einer neuen Bestmarke von 1:12:02 einen neuen Weltrekord auf und sicherte sich die Goldmedaille. Fotos: EFE
Bei den Spielen in Tokio stellte Michelle Alonso mit einer neuen Bestmarke von 1:12:02 einen neuen Weltrekord auf und sicherte sich die Goldmedaille. Fotos: EFE

„Tatsächlich hatte ich das nicht erwartet und bin sehr glücklich. Ich kann es noch gar nicht fassen. Es kommt mir so vor, als läge ich im Bett und würde träumen“, erklärte die strahlende Siegerin, die im Vorfeld der Sommer-Paralympics in Tokio zwar eingeräumt hatte, dass sie eine Medaille anstrebe, aber nicht von Gold gesprochen hatte. Den Traum, bei ihren dritten Paralympics erneut zu siegen, wagte sie kaum zu träumen. Nun ist er wahr geworden.

Michelle Alonso trainiert im Schwimmclub Midayu in Santa Cruz de Tenerife. Sie hat keine körperliche Behinderung und gehört zu den paralympischen Sportlern mit intellektuellen Beeinträchtigungen. Durch ihre geistige Behinderung lernte sie erst mit fünf Jahren das Sprechen. Im Alter von zwölf Jahren wurde bei ihr das Borderline-Syndrom diagnostiziert. Der Grad ihrer geistigen Behinderung wird mit 37% angegeben.

Teneriffas Cabildo-Präsident Pedro Martín hat Michelle für die Goldmedaille der Insel vorgeschlagen. Die Liste ihrer Siege, ihre herausragenden Leistungen und ihr ungebrochener Eifer und Fleiß mache sie dieser höchsten Auszeichnung der Insel würdig, erklärte er.

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