Dennoch werden auch hier die EU-Vorgaben noch nicht erfüllt
Gran Canaria – Auf den Kanarischen Inseln ist Gran Canaria Spitzenreiter in Sachen Recycling. Nach Angaben der Insel-Ressortleiterin für Umwelt, Inés Jiménez, werden derzeit 32% der auf der Insel entstehenden Abfallprodukte zur Wiederverwertung aufbereitet. Damit liegt die Insel zwar deutlich über dem regionalen Durchschnitt von 12%, allerdings immer noch weit entfernt von den 50%, die es nach EU-Vorgaben für 2020 sein sollten.
Die letzten konkreten Daten stammen von 2018, als 466.548 Tonnen Müll eingesammelt wurden, von denen 32% recycelt werden konnte. Jiménez geht davon aus, dass die Zahlen für 2019 ähnlich ausfallen.
„Weder auf den Kanaren noch auf Gran Canaria erreichen wir die Zielvorgabe der EU, immerhin können wir aber sagen, dass wir im regionalen Vergleich die Insel sind, die am meisten Abfall wiederverwertet“, so die Umweltbeauftragte wörtlich. Die dennoch hoffnungsvollen Zahlen seien einerseits auf das Engagement der Inselverwaltung zurückzuführen, die zwei große Mülltrennungsanlagen, sowie acht Sondermüll-Sammelstellen und Transferstationen eingerichtet hat. Aber auch die Stadtverwaltungen und die Bürger, die im Hinblick auf Mülltrennung und Recycling immer verantwortungsbewusster handeln, haben einen wichtigen Beitrag geleistet.
Jiménez stufte die 50%-Zielvorgabe der EU zwar für erstrebenswert ein, erklärte aber auch, momentan sei diese „idyllische Quote“ nicht zu erreichen. „Wir sind auf dem richtigen Weg“, meinte sie wörtlich. „Es ist eine stetige, oft mühselige Aufgabe, die die Beteiligung aller Bürger und Institutionen erfordert.“ Um die 50% zu erreichen, müsse die Bevölkerung noch mehr soziales Engagement an den Tag legen und die Stadtverwaltungen ihr Regelwerk in diesem Zusammenhang auch umsetzen. Es genüge einfach nicht, dass die Bürger brav ihren Müll trennen, wenn die zuständigen Behörden nicht entschieden genug beispielsweise gegen unkontrollierte Mülldeponien vorgehen.