Greifvögel durch Klebefallen gefährdet

„Kleb mich nicht fest” – das Plakat appelliert an die Bevölkerung, die gefährlichen Klebefallen nicht zu verwenden. „Viele Falken und Uhus geraten in Klebefallen für Nagetiere. Die Fallen sind aus Pappe und Klebstoff. Die Greifvögel stoßen auf die Nagetiere herab und sind gefangen.” Foto: CABTF NIEMALS DIE FEDERN ABSCHNEIDEN Um den Klebstoff zu entfernen nimmt man Gofio. Die Genesung dieser Tiere geht sehr langsam vonstatten, sie dauert bis zu 1 Jahr. Wenn Sie ein verletztes Wildtier sehen, rufen Sie La Tahonilla an 922 445 777 – 696 463 760

„Kleb mich nicht fest” – das Plakat appelliert an die Bevölkerung, die gefährlichen Klebefallen nicht zu verwenden. „Viele Falken und Uhus geraten in Klebefallen für Nagetiere. Die Fallen sind aus Pappe und Klebstoff. Die Greifvögel stoßen auf die Nagetiere herab und sind gefangen.” Foto: CABTF NIEMALS DIE FEDERN ABSCHNEIDEN Um den Klebstoff zu entfernen nimmt man Gofio. Die Genesung dieser Tiere geht sehr langsam vonstatten, sie dauert bis zu 1 Jahr. Wenn Sie ein verletztes Wildtier sehen, rufen Sie La Tahonilla an 922 445 777 – 696 463 760

Die Inselverwaltung warnt vor dem Einsatz bestimmter Nagetierfallen

Teneriffa – Das Wildtiergenesungszentrum (CRFS) La Tahonilla der Inselverwaltung warnt vor dem Einsatz von Klebefallen für Nagetiere, weil von diesen ernste Gefahren für Greifvögel ausgehen. Um die Bevölkerung für dieses Problem zu sensibilisieren, wurden ein Plakat und Informationsmaterial erstellt.
Im CRFS La Tahonilla muss alljährlich eine erhebliche Anzahl von Raubvögeln behandelt werden, die mit dem Klebstoff in Kontakt gekommen sind, auch wenn es im Verlauf der letzten Jahre, dank der Aufklärungsarbeit, weniger geworden sind.
Der Einsatz der Klebefallen ist auf der gesamten Insel auf landwirtschaftlichen Flächen, in Wäldern und sogar in Schutzgebieten weit verbreitet, weil sie sehr billig und leicht zu beschaffen sind. Doch sie sind äußerst problematisch, weil sie unspezifisch jedes Lebewesen, das mit ihnen in Berührung kommt, schädigen oder töten.
Die Greifvögel sind von diesem Nebeneffekt besonders schwer betroffen. Wenn sie versuchen, eine Maus zu erjagen, die in einer dieser Fallen sitzt, wird ihr Federkleid beschädigt. Daraus folgen dann Probleme beim Fliegen und der Nahrungsbeschaffung und im ungünstigsten Falle sogar der Tod des Tieres. Im Jahr 2019 wurden deswegen im Wildtierzentrum zehn Greifvögel behandelt. Im laufenden Jahr wurden bisher sechs betroffene Tiere eingeliefert: zwei Uhus, drei Turmfalken und ein Iberienraubwürger. Die meisten dieser Tiere überleben den Unfall, doch die Genesung gestaltet sich sehr langwierig. Das Federkleid muss gereinigt werden, ohne es zu beschädigen. In den schwersten Fällen müssen die Vögel bis zu zehn Monate in La Tahonilla bleiben, weil eine komplette Mauser abgewartet werden muss, bis die Federn vollständig ersetzt wurden. Das beste Mittel, die Federn von dem Klebstoff zu befreien, ist Gofio, das kanarische geröstete Getreidemehl, darauf zu geben. Es wirkt den negativen Folgen, die der Klebstoff auf Federn und Körper der Greifvögel hat, entgegen.
Wegen der Gefahren für die Greifvögel und andere Tiere empfiehlt das Cabildo, Klebefallen möglichst nicht zu verwenden bzw. sie gegebenenfalls so versteckt aufzustellen, dass Greifvögel nicht dazu angeregt werden, die Nagetiere in den Fallen anzugreifen.

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