Großdemonstration gegen den Präsidenten


Erstmalig waren alle drei Parteiführer von Vox, PP und Ciudadanos gemeinsam auf einem Foto zu sehen: Santiago Abascal (Vox, 4.v.l.), Pablo Casado (PP, 7.v.l.) und Albert Rivera (Ciudadanos, r.). Foto: EFE

PP, Ciudadanos und Vox vereinigten Zigtausende Personen in Madrid gegen den „Verrat“ von Sánchez

Madrid – Zigtausende Personen – 45.000 nach Angaben der Regierungsdelegation, 200.000 nach Angaben von Partido Popular und Ciudadanos – waren am Sonntag, dem 10. Februar zu einer Protestkundgebung an der Plaza Colón in Madrid zusammengekommen. Unter dem Leitmotiv „Vereintes Spanien – Wahlen jetzt“ brachten sie ihren Unmut darüber zum Ausdruck, dass Präsident Sánchez den katalanischen Unabhängigkeitsparteien zu weit entgegenkommt, um ihre Stimmen für seinen Haushaltsplan zu gewinnen. In der vorausgegangenen Woche hatten ihm die rechtsgerichteten Parteien vorgeworfen, Spanien verraten, gedemütigt und einen Dolchstoß in den Rücken versetzt zu haben.

Zu der Kundgebung auf dem Colón-Platz im Zentrum der Hauptstadt hatten die konservative Partido Popular sowie die Mitte-rechts-Partei Ciudadanos aufgerufen, denen sich die rechtsradikale Vox, sowie verschiedene rechtsextreme Gruppierungen wie die Falange, anschlossen.

Unzählige spanische Fahnen wurden von den Demonstranten geschwenkt, die „stoppt Sánchez“ und ähnliche Parolen skandierten oder auf Schildern trugen. Der Chef der PP, Pablo Casado, erklärte in seiner Rede, die Zeit der Regierung Sánchez sei abgelaufen. „Es gibt kein Nachgeben der Sozialisten mehr und keine Erpressung durch die Unabhängigkeitsverfechter, heute beginnt die Rückeroberung“.

„Wir sagen Nein zum Separatismus und Ja zu Spanien“, sagte Ciudadanos-Chef Albert Rivera. „Es wird ein Vor und ein Nach dieser Manifestation geben. Es ist das Ende einer kurzen Amtszeit“. Vox-Parteichef Santiago Abascal verstieg sich sogar zu der Äußerung, es sei der Verrat einer ungesetzlichen und verlogenen Regierung, die von den Feinden Spaniens unterstützt werde. Er verlangte, dass der „Anschlag“ in Katalonien bis zur letzten Konsequenz ausgelöscht werden müsse.

Die beiden Parteien, die zu der Massenkundgebung aufgerufen hatten, wollten keinerlei parteipolitischen Äußerungen und keine Parteilogos auf der Rednertribüne zeigen. Es sollte nach ihrem Willen eine Bürgerinitiative sein. Deshalb wurde das Manifest von drei Journalisten gemeinsam verlesen. Cuidadanos hatte es schon im Andalusien-Wahlkampf vermie­den, gemeinsam mit Vertretern von Vox fotografiert zu werden, und wollte es auch bei dieser Veranstaltung vermeiden. Doch am Ende der Kundgebung, als zum traditionellen Familienfoto aufgerufen wurde, waren schließlich alle drei Parteiführer erstmalig gemeinsam auf einem Foto zu sehen.

Ciudadanos-Chef Albert Rivera war allerdings sichtbar darum bemüht, Personen aus seiner Begleitung mit auf der Tribüne zu haben, um nicht unmittelbar neben dem Vox-Chef Santiago Abascal Aufstellung zu nehmen.

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