Sozialabgaben für unbezahlte Praktika


Bildungsministerin Isabel Celaá. Foto: EFE

Die PP hat im Parlament einen Entschließungsantrag gegen Teile der Gesetzesverordnung zur Rentenanpassung des Arbeitsministeriums eingebracht

Madrid – Die Fraktion der PP hat im Spanischen Abgeordnetenhaus einen Entschließungsantrag eingebracht, in welchem sie die Regierung auffordert, die Verpflichtung zur Leistung von Sozialabgaben für unbezahlte Praktika, die Auszubildende und Studenten als Teil ihrer Berufsausbildung absolvieren müssen, wieder aufzuheben und zu 100% rückzuvergüten.

Das Arbeitsministerium hatte die bisher nicht bestehende Sozialversicherungspflicht für die dreimonatigen Berufsbildungspraktika im Gesetzeserlass für die Rentenanpassung vom 28. Dezember 2018 eingeführt.

Es sei erstaunlich, führt die PP in ihrem Antrag weiter aus, dass das Ministerium für Wissenschaft, Innovation und Universitäten von Pedro Duque und das Bildungsministerium von Isabel Celaá diese Initiative des Arbeitsministeriums unterstützen konnten und dass Bildungseinrichtungen und Universitäten nicht in den Entscheidungs- prozess einbezogen wurden. Diesen ebenso wie den Familien der betroffenen Schüler und Studenten würden die Kosten dieser Maßnahme und das Risiko einer Verringerung des Angebots an Praktikumsplätzen Sorge bereiten.

Die Kosten belaufen sich nach den Berechnungen der Regierung auf 74,5 Millionen Euro jährlich und betreffen 534.000 Auszubildende und Studenten.

Bildungsministerin Isabel Celaá kommentierte den Antrag, indem sie versicherte: „Diese Regierung wird nicht zulassen, dass eine Maßnahme sich nachteilig auf das Bildungssystem auswirkt, dessen Priorität es ist, allen maximale Chancen einzuräumen.“ Das Arbeitsministerium strebe bei der Ausarbeitung der Durchführungsverordnung zu der oben genannten Gesetzesverordnung eine Lösung an, welche die Unternehmen nicht belaste.

Für die Universitäten und Berufsschulen ist es ohnehin keine leichte Aufgabe, genügend Unternehmen zu finden, die es den Studenten und Berufsschülern ermöglichen, die für ihren Berufsabschluss erforderlichen Praktika in ihrem Betrieb zu absolvieren. Werden den Firmen zusätzliche Kosten bzw. ein höherer Verwaltungsaufwand aufgebürdet, so ist zu befürchten, dass die Zahl der Anbieter weiter sinken wird.

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