Großprojekte fallen dem Sparzwang zum Opfer


© Fotomontage: GobCan

Fertigstellung des Schnellstraßenrings rückt in die Ferne

Nachdem der Staat den kanarischen Straßenbauetat für das kommende Jahr voraussichtlich von 207 Millionen Euro auf 54 Millionen Euro kürzen wird, müssen nun viele Projekte erst einmal wieder in den Schubladen verschwinden.

Auch der Abschluss laufender Bauvorhaben wie Teneriffas Schnellstraßenring wird verschoben. Santa Cruz‘ Uferstraße soll dagegen planmäßig fertiggestellt zu werden.

Obwohl die Regionalregierung mittlerweile davon ausgeht, dass die Vía litoral schlussendlich rund 48 Millionen Euro kosten wird – acht Millionen mehr als ursprünglich veranschlagt –, entschied man sich für eine planmäßige Fortführung der Arbeiten und deren Abschluss im März kommenden Jahres.

Im Gegenzug wird erst einmal die Neuordnung der Verbindungen zwischen der Verbindungsautobahn (TF-2) und der Südautobahn (TF-1) (das Wochenblatt berichtete) ausgesetzt. Auch der Schnell-straßenring scheint dem Sparzwang zumindest vorübergehend zum Opfer zu fallen. Zwar hatte die Regionalregierung Anfang September noch 20 Millionen Euro für den Bau der zur Fertigstellung des Teilstücks zwischen Armeñime und Santiago del Teide nötigen Brücken zugesichert (das Wochenblatt berichtete), doch laut dem Cabildo steht nach der Veröffentlichung des Staatshaushaltes und den enormen Kürzungen alles wieder in den Sternen.

Vía Litoral im Endspurt

Gegenüber einer Tageszeitung gab Gerardo Hernández, Vizeleiter des Bauressorts, bekannt, der größte Teil des Projektes Vía Litoral, sprich der 500 m lange Tunnel und dessen Einfahrten, sei bereits beendet worden.

Im Inneren des unter der Plaza de España verlaufenden Tunnels steht neben der Verlegung der Bodenplatten nur noch die Installation von Lüftung, Beleuchtung, Kommunikationsapparaten,

Sicherheitselementen und Brandbekämpfungseinrichtungen etc. aus. Ganz zum

Schluss soll asphaltiert und im Februar „der letzte Schliff“ gegeben werden.

Auch oberirdisch gehen die Arbeiten zügig voran. Die neuen, breiteren Bürgersteige auf der Avenida Francisco La Roche sind zu 80% fertiggestellt, sodass die dort ansässigen Unternehmer und Gastronomen nun diverse Aktionen zur Wiederbelebung der Gegend in die Wege geleitet haben. Deren Vertreter, Miguel Cabrera, gab an, man wolle den Außenbetrieb einheitlich gestalten und durch Stände mit typischer Handwerkskunst und Folklore-Gruppen u.a. die Kreuzfahrttouristen anlocken.

Die Untertunnelung der Plaza de España öffnet Santa Cruz‘ Innenstadt zum Meer, sodass die Anwohner und die Besucher über die Plaza de España zum Hafen schlendern und die Atmosphäre einer am Meer gelegenen Stadt ungestört genießen können. Denn der Verkehr verläuft dann unterirdisch.

Wie die 40.000 durch die Untertunnelung dazugewonnenen Quadratmeter gestaltet werden, ist jedoch noch ungewiss.

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