Grünes Licht für Gebärmutterhalskrebs-Impfung


600 Frauen sterben jährlich in Spanien an dieser Tumorart

Das spanische Gesundheitsministerium hat am 24. August endgültig grünes Licht für die Vermarktung der Impfung gegen bestimmte Humane Papillonviren (HPV) gegeben, die erwiesenermaßen Gebärmutterhalskrebs bewirken können.

Madrid – Die Impfung war bereits vor über einem halben Jahr von der spanischen Medikamentenagentur genehmigt worden, landete dann aber in irgendeiner Schublade. In seiner ersten Ministerratssitzung nahm sich der neu ernannte Gesundheitsminister Bernat Soria die Angelegenheit jedoch wieder vor und erreichte den Segen seines Ressorts, damit das lebensrettende Produkt in Spanien vertrieben werden darf. Doch noch sind nicht alle Hürden überwunden, denn obwohl das Gesundheitsministerium der Impfung nun grünes Licht erteilt hat, fehlen noch drei weitere wichtige Schritte: Das Gesundheitsministerium muss einen Preis für den Impfstoff festlegen. Außerdem muss entschieden werden, ob die Kosten von den öffentlichen Gesundheitskassen übernommen werden und ob die Impfung in den allgemeinen Impfkalender für Kinder und Jugendliche in Spanien aufgenommen wird.

Das kanarische Gesundheitsressort hat in diesem Zusammenhang bereits bekannt gegeben, es werde die Impfung in jedem Fall finanzieren, auch wenn der Impfstoff nicht in den allgemeinen Impfkalender aufgenommen wird.

Der Gebärmutterhalskrebs ist eine der wenigen Tumorarten, bei der nachgewiesen werden konnte, dass sie von einem Virus ausgelöst wird. Die Impfung hat vorbeugenden Charakter und muss Mädchen verabreicht werden, bevor sie ihren ersten Geschlechtsverkehr haben.

Spanien gehört zu den Ländern mit einem relativ geringen Aufkommen dieser Tumorart. Dennoch: 2.000 Neuerkrankungen werden hierzulande jährlich diagnostiziert, so dass auf 100.000 Frauen 7,6 Erkrankungsfälle kommen. Etwa 600 Frauen sterben pro Jahr in Spanien an Gebärmutterhalskrebs.

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