Gut vorbereitet für den Ernstfall


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Derzeit sind die Kanaren sicher gegen Gelbfiebermücken und somit Denguefieber

Dieser Tage tauschten sich die Experten und Verantwortlichen über das Risiko der Ausbreitung der das Denguefieber übertragenden Gelbfiebermücke auf die Kanarischen Inseln sowie einen Notfallplan zur schnellen Eindämmung und Kontrolle der Viruserkrankung aus.

Das Denguefieber

Die Gelbfiebermücke, die zu den bedeutendsten Überträgern der Denguefieber-Viren gehört, dringt aufgrund der globalen Erwärmung immer häufiger in früher kältere Regionen vor.

So brach im Oktober 2012 das Denguefieber auf Madeira aus; innerhalb von kürzester Zeit wurden 1.300 Fälle gemeldet.

In den meisten Fällen verläuft die Viruserkrankung leicht und ähnelt einem grippalen Infekt mit Fieber, Schüttelfrost und starken Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen. Meistens klingt die Krankheit nach drei bis sieben Tagen wieder ab, in ungefähr zwei bis vier Prozent der Fälle kommt es jedoch zu einem lebensbedrohenden Dengue-Hämorrhagischen Fieber (DHF) oder einem ebenfalls lebensbedrohenden Dengue-Schocksyndrom (DSS). Gefährlich ist das Virus insbesondere für Kinder und ältere Menschen.

Schützen kann man sich vor einem Stich der tagaktiven Mücke durch das Tragen langärmliger Hemden und langer Hosen oder durch das Auftragen von Insektenschutzmittel.

Sofortiges Eingreifen kann Ausbreitung verhindern

Bei der auf Teneriffa abgehaltenen Tagung kamen die Experten und  Verantwortlichen – darunter Basilio Valladares, Direktor des Instituts für Tropenmedizin und Öffentliche Gesundheit der Kanaren – überein, dass derzeit keine Gelbfiebermücken auf den Inseln vorhanden sind, eine Ausbreitung jedoch nicht ausgeschlossen und eine gute Vorbereitung zur Eindämmung des Virus notwendig ist.

Als das Virus vor anderthalb Jahren auf Madeira ausbrach, schrillten bei der kanarischen Gesundheitsbehörde und dem Institut für Tropenmedizin und Öffentliche Gesundheit sofort die Alarmglocken. Seitdem werden die Häfen und Flughäfen von Teneriffa, Gran Canaria und La Palma – in Kürze auch von Lanzarote – von den Behörden und den Mitarbeitern des Instituts kontrolliert. Es wurde ein Plan aufgestellt, um bei Auftauchen der Mücke und ersten Krankheitsfällen sofort zielgerichtet eingreifen und eine Ausbreitung verhindern zu können.

Im Rahmen dieses Notfallplanes wurde ein Frühwarnsystem eingerichtet, das bei ersten Anzeichen die Behörden – konkret das Institut für Tropenmedizin und das Gesundheitsamt – alarmiert. Die wiederum können dann umgehend durch die sofortige Versorgung möglicher Betroffener, die entsprechenden Vorbeugungshinweise an die Bevölkerung und natürlich die Bekämpfung der Mücken reagieren.

Im Falle der Kanarischen Inseln stellt das Denguefieber, das in den seltensten Fällen tödlich verläuft, auch eine Gefahr für den größten Wirtschaftsfaktor, den Tourismus, dar. Als sich vor anderthalb Jahren die Gelbfiebermücke von Madeira bereits wieder zurückzog, brach der Tourismus erst einmal langfristig ein.

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