Hat der Inselwein noch Zukunft?

Winzer und Kellereien der fünf Weinbaugebiete mit geschützter Ursprungsbezeichnung auf Teneriffa haben durch den Einbruch im Tourismus infolge der Pandemie und den Ausfall der sogenannten Horeca-Vertriebskanäle (Hotels, Restaurants und Cafes) schwere Einbußen erlitten. AVIBO wandte sich bereits im Mai vor einem Jahr mit einem Hilferuf an die kanarische Regierung und forderte ein Rettungspaket. Foto: AVIBO

Winzer und Kellereien der fünf Weinbaugebiete mit geschützter Ursprungsbezeichnung auf Teneriffa haben durch den Einbruch im Tourismus infolge der Pandemie und den Ausfall der sogenannten Horeca-Vertriebskanäle (Hotels, Restaurants und Cafes) schwere Einbußen erlitten. AVIBO wandte sich bereits im Mai vor einem Jahr mit einem Hilferuf an die kanarische Regierung und forderte ein Rettungspaket. Foto: AVIBO

Winzer und Kellermeister fordern Unterstützung durch konkrete Maßnahmen

Teneriffa – Die Winzer und Kellermeister der Insel haben angesichts ihrer weiterhin schwierigen Situation die kanarische Regierung aufgefordert, für reale Lösungen zu sorgen. Die Inselvereinigung der Weinkellereien und Winzer, Avibo, hat in einer Stellungnahme darauf hingewiesen, dass bereits Anfang des Jahres in Zusammenarbeit mit der Ursprungsbezeichnung Canary Wine und dem Cabildo, ein Diagnosebericht über die Lage der Weinwirtschaft erstellt wurde. Nachdem von der kanarischen Regierung unlängst auch eine ausführliche Analyse mit dem Titel „Estudio Diagnóstico sobre la Viticultura de Canarias“ veröffentlicht wurde, in der sämtliche Aspekte aufgeführt werden, die für Produktivität und Rentabilität dieses Landwirtschaftssektors wichtig sind, erwarte Avibo nun konkrete Lösungsvorschläge. Ohne diese sei der Kurs, den die Weinwirtschaft der Insel eingeschlagen hat, nicht zu korrigieren, mahnt die Vereinigung.
Weinbauern und Kellermeister der Insel haben mit diversen Schwierigkeiten zu kämpfen, die das Geschäft mit dem Wein immer unattraktiver machen. Einige Auswirkungen sind eine nachlassende Rentabilität und kaum Nachwuchsfachkräfte.

Die Winzer und Kellermeister, die Avibo angehören, fordern unter anderem die Einführung eines neuen Subventionsmodells, das sich auch an der Anbaufläche und der Produktionsmenge – nach dem Motto „Hilfe pro Hektar und Hilfe pro Kilo“ – orientiert. Auf diese Weise, so Avibo, würden für Weinbauern die nötigen Anreize geschaffen, um die Produktion zu erhöhen. Außerdem weist Avibo auf die dringende Notwendigkeit der Änderung des Versicherungsschutzes hin, dessen Konditionen unbedingt an die Besonderheiten der Inseln angepasst werden müssen, um die korrekte Absicherung im Schadensfall zu gewährleisten. Auch die Umsetzung eines Plans für die Gewährleistung der Rebengesundheit ist Teil der Forderungen von Avibo.

Im Weinhandel erschweren nach Ansicht der Vereinigung außerdem die Zollgebühren das Geschäft. Avibo fordert, dass diese für Exporte von unter 500 Euro abgeschafft werden, wodurch der Online-Handel erleichtert würde.

Die Inselvereinigung der Weinkellereien und Winzer äußert in der Stellungnahme abschließend die Überzeugung, dass durch diese und andere Maßnahmen eine Verbesserung der Rentabilität für den Weinbausektor erzielt werden kann, wodurch auch das Interesse jüngerer Generationen für den Einstieg in den Weinanbau und die Weinproduktion gesteigert werden könne.

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