Hausbesetzer festgenommen

Die Anführerin der Bande ist eine 36-jährige Frau, die derzeit in Untersuchungshaft sitzt. Foto: Guardia Civil

Die Anführerin der Bande ist eine 36-jährige Frau, die derzeit in Untersuchungshaft sitzt. Foto: Guardia Civil

Sie verlangten „Lösegeld“, um die besetzten Häuser wieder zu verlassen

Madrid – Hausbesetzungen sind ein großes Problem in Spanien. Das Ziel der Hausbesetzer, der sogenannten „Okupas“, sind dabei Ferien- und Zweitwohnungen, die insbesondere während der Pandemie häufiger leer standen als in normalen Zeiten. Eine Bande, die sich auf die Besetzungen von Ferienwohnungen spezialisiert hat, wurde kürzlich von der Guardia Civil aufgedeckt. Diese Bande von Hausbesetzern verlangte von den Wohnungseigentümern eine Art „Lösegeld“, um die Häuser zu verlassen, ohne sie zu beschädigen oder gar zu zerstören.

In der Regel mieteten sie die Wohnungen angeblich für einige Tage und blieben, zur Verzweiflung der Eigentümer, wochen- und monatelang. Einige Besitzer haben den „Ocupas“ bis zu 14.000 Euro gezahlt, damit sie die Wohnungen im intakten Zustand wieder verlassen.

Raffinierte Vorgehensweise

Der Gruppe gelang es beispielsweise, gleichzeitig drei Wohnungen in Villajoyosa, Alicante, zu besetzen. Die Bande, bestehend aus drei Männern und drei Frauen, hatte ihre „Technik“ inzwischen verfeinert. Eines der Mitglieder, eine 36-jährige Frau, die zusammen mit ihrem 33-jährigen Ehemann als Anführerin der Gruppe gilt, nahm Kontakt zu den Eigentümern der Ferienhäuser auf. Die Bande teilte sich dann die Aufgaben auf: Die Frauen stellten den Kontakt her, während die Männer für die Drohungen und Erpressungen zuständig waren. Nach dem Einzug in die Ferienwohnung verlangten sie das sogenannte „Lösegeld“. Sie bestellten den Vermieter zu der Wohnung, wo die Bandenmitglieder die Möbel zerschlugen, um dem Vermieter zu zeigen, dass sie es ernst meinten.

Alte Bekannte der Polizei

Insgesamt erbeutete die Bande 62.000 Euro von den Opfern. Bei den sechs mutmaßlichen Tätern, im Alter zwischen 27 und 42 Jahren, handelt es sich um alte Bekannte der Polizei. Sie stammen aus Benidorm, Alicante, und haben ein langes Vorstrafenregister. Sie werden des Betrugs, der Veruntreuung, der Erpressung, der Sachbeschädigung und der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung beschuldigt.

[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

About Wochenblatt

Das Wochenblatt erscheint 14-tägig mit aktuellen Meldungen von den Kanaren und dem spanischen Festland. Das Wochenblatt gilt seit nunmehr 36 Jahren als unbestrittener Marktführer der deutschsprachigen Printmedien auf den Kanarischen Inseln.