Hilferuf der Schausteller

Die Schausteller und Imbissbudenbetreiber, die ihre Stände regelmäßig auf Festen und Märkten in Santa Cruz aufbauen, wollen gerne arbeiten. Wenn weiterhin alle Veranstaltungen ausfallen, verlieren sie ihre Existenzgrundlage. Foto: WB

Die Schausteller und Imbissbudenbetreiber, die ihre Stände regelmäßig auf Festen und Märkten in Santa Cruz aufbauen, wollen gerne arbeiten. Wenn weiterhin alle Veranstaltungen ausfallen, verlieren sie ihre Existenzgrundlage. Foto: WB

Die Betreiber von Ständen auf den Volksfesten und Jahrmärkten der Insel stehen vor dem Ruin

Teneriffa – Rund zwanzig Kleinselbstständige und Unternehmer des Schaustellergewerbes aus Santa Cruz haben sich zu einem neuen Interessenverband zusammengeschlossen, dem „Colectivo de Feriantes de Canarias“ (Coferca). Einige betreiben ihren Stand oder ihre Jahrmarktsattraktion schon in der dritten Generation. Angesichts der Corona-Maßnahmen schlagen sie vor, Mini-Volksfeste auf abgegrenztem Gelände durchzuführen.
Auch ohne dass sie arbeiten können, haben sie Kosten für Versicherungen und ihren Lebensunterhalt zu tragen. Wenn sie keine Hilfen erhalten, so warnen sie, müssen viele im September aufgeben. Aus ihrer Sicht fehlt es vor allem am politischen Willen, sie wieder arbeiten zu lassen, denn, so argumentieren sie, die Strände seien schließlich auch geöffnet, während die Fiestas weiter verboten bleiben.
Die Gründer von Coferca sind Schausteller, die regelmäßig ihre Stände – von kleinen Attraktionen und Ständen mit Nüssen und Trockenobst oder Spielzeugbis hin zum Imbisswagen – beim Karneval und zu Weihnachten in Santa Cruz aufstellen. Beraten werden sie von den Anwälten Fernando Ballesteros, ehemaliger Stadtrat für Veranstaltungen, und Fernando Comege, um geschlossen mit den Behörden verhandeln zu können.
Die Schausteller befinden sich in einer verzweifelten Lage, und müssen mit ansehen, wie die Corona-Krise ihr Gewerbe zerstört. Ihre Reserven sind aufgebraucht, so berichten sie, und die versprochenen Hilfen lassen auf sich warten. Sie fordern von den Ayuntamientos und der Inselverwaltung, dass sie die Hilfsleistungen beschleunigen und ausweiten. Dies sei die einzige Alternative, um in einer Situation weitermachen zu können, in der die Corona-Vorschriften ihnen das Arbeiten unmöglich machen.
Sie kritisieren die hohen bürokratischen Hürden für die Beantragung von Hilfsgeldern und die Tatsache, dass sie einen Einkommensrückgang von 70% nachweisen müssen – wo es doch die Stadtverwaltung selbst sei, die sie nicht arbeiten lasse. Man habe ihnen alle Arbeit verboten und sie dann einfach vergessen.
Nun befürchten die Schausteller und Imbissbudenbetreiber, dass auch der Weihnachtsmarkt abgesagt werden könnte und womöglich sogar der Karneval im Februar. Das wäre der Ruin.

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