Historischer Sieg der PP in Andalusien

Der wiedergewählte Präsident Andalusiens: Juan Manuel Moreno Foto: EFE

Der wiedergewählte Präsident Andalusiens: Juan Manuel Moreno Foto: EFE

Juan Manuel Moreno erzielt die erste absolute Mehrheit seiner Partei in dieser Region

Sevilla – Die 58 Sitze mit 48% der Wählerstimmen sind eine Sensation in einer Region, die seit der Einführung der Demokratie von den Sozialisten der PSOE dominiert wurde. Gleichzeitig konnte die PP den Einfluss der rechtspopulistischen Vox auf eine zukünftige Regierungsbildung verhindern, obwohl diese zwei Sitze gegenüber 2018 hinzugewinnen konnte.

PP und Vox haben nun gemeinsam 72 Sitze im Regionalparlament gegenüber 37 der linken Fraktionen. Ein Resultat, das auch Rückschlüsse auf die nächsten Generalwahlen zulässt. Die PSOE verlor 3 Sitze und erreichte damit das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte mit 30 Abgeordneten. Die beiden anderen linken Gruppen, mit Adelante Andalucía, fielen von 17 auf 7 Sitze zurück, und die Bürgerpartei Ciudadanos erlebte einen weiteren Absturz und verschwindet nun vollständig aus dem Regionalparlament.

Partido Popular konnte auch zum ersten Mal in der Bastion der PSOE, in Sevilla, gewinnen und hat damit die politische Landkarte Andalusiens gegenüber den Wahlen von 2018 verändert. Sieben Provinzen konnte sie der PSOE „entreißen“. Sie triumphierte in mehreren sozialistischen Hochburgen, neben Sevilla auch in Jaén und Almería, während die PSOE beispielsweise in Córdoba von 7 auf 3 Sitze, in Granada von 6 auf 4, in Cádiz von 8 auf 3 und in Huelva von 6 auf 4 Sitze zurückfiel. In Málaga war es 2018 zu einem Gleichstand von 4 zu 4 gekommen. Doch durch das Verschwinden von Ciudadanos und Adelante Andalucía von der politischen Bühne Andalusiens, gelang der PP der Sprung von 4 auf 10 Abgeordnete.

Am Wahltag haben die Wähler in Andalusien die Daten kaum verändert, welche die Demoskopen während des gesamten Wahlkampfes vorausgesagt hatten. Es war ein kluger Schritt der Regierung, die Wahlen vorzuziehen. Die Wahl der PP hat sich nach der Meinung von politischen Beobachtern als strategisch brauchbar erwiesen. Moreno Bonilla als Mann der politischen Mitte konnte sich nicht nur komplett seines bisherigen Sozius Ciudadanos entledigen. In den acht Provinzen, einschließlich Sevilla, kann er in den kommenden vier Jahren mit „freien Händen“ regieren. Gleichzeitig bleibt es ihm erspart, Vox mit in die Regierung aufzunehmen und dem Parteichef Alberto Nuñez Feijóo das Dilemma, Beziehungen mit extremen Rechten pflegen zu müssen.

Über Wochenblatt

Das Wochenblatt erscheint 14-tägig mit aktuellen Meldungen von den Kanaren und dem spanischen Festland. Das Wochenblatt gilt seit nunmehr 36 Jahren als unbestrittener Marktführer der deutschsprachigen Printmedien auf den Kanarischen Inseln.