Hitzewellen verdoppeln sich

So unfassbar, dass es im Bild festgehalten werden muss: Ein Passant fotografiert die Temperaturanzeige bei der Brücke San Rafael in Córdoba, die am 14. August 51° C anzeigte. Foto: EFE

So unfassbar, dass es im Bild festgehalten werden muss: Ein Passant fotografiert die Temperaturanzeige bei der Brücke San Rafael in Córdoba, die am 14. August 51° C anzeigte. Foto: EFE

Die Treibhausgasemissionen erhöhen die Häufigkeit und Intensität

Madrid – Der aussagekräftige Bericht des UN-Expertengremiums für den Klimawandel wurde Anfang August veröffentlicht. Es wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass der Mensch tiefgreifende Veränderungen des Klimas verursacht hat, darunter steigende Temperaturen und die Zunahme solch extremer Phänomene.
Nach Angaben des spanischen Wetteramtes (AEMET) werden die Thermometer zwischen 5 und 10 Grad über den Durchschnittswerten für diese Jahreszeit liegen. Das AEMET geht jedoch davon aus, dass Staub in der Luft, der manchmal wie ein Schirm wirkt und zur Wolkenbildung beiträgt, die Vorhersage verändern kann.

Künftig werden noch mehr Temperaturextreme erwartet

Eine Temperaturzunahme gilt als Hitzewelle, wenn die Temperatur 5% über der normalen Sommertemperatur liegt, wenn ein großer Teil des Gebiets davon betroffen ist und wenn die Hitze mindestens drei Tage andauert. Nach Angaben des spanischen Wetteramtes gab es im Zeitraum von 1980 bis 2000 zwischen 10 und 12 Hitzewellen pro Jahrzehnt und von 2010 bis 2020 waren es 24. Die Tendenz geht dahin, dass die Hitzewellen immer häufiger und intensiver werden. Gleichzeitig treten Hitzerekorde viel häufiger auf, als dies ohne den Klimawandel der Fall wäre.
Im Zeitraum von 1971 bis 2000 gab es in Spanien durchschnittlich 21 Hitzetage pro Jahr. Der Prognose zufolge wird es im Jahr 2050 mindestens 41 solcher Tage pro Jahr geben, im schlimmsten Szenario jedoch 50 Tage mit extremer Hitze erreicht werden könnten. Während von 1971 bis 2000 im Durchschnitt 16% des Festlandes betroffen waren, werden es im Jahr 2050 zwischen 26% und 32% sein.

Weiterhin wurde bei einer Studie, deren Ergebnisse am 1. Juli in der Fachzeitschrift The Lancet veröffentlicht wurden, festgestellt, dass in den Jahren 1998 bis 2012 in Spanien jährlich durchschnittlich 3.669 Menschen an den Folgen von Hitze starben. Der Bericht sagt voraus, dass diese Zahl im Zeitraum von 2035 bis 2064 im schlimmsten Fall auf 14.531 pro Jahr ansteigen könnte. In den Jahren 2070 bis 2099 würde es im selben Szenario 30.443 Todesfälle geben. Es wird darauf hingewiesen, dass die Studie die Anpassungsfähigkeit der Spanier nicht berücksichtigt hat. In den letzten vier Jahrzehnten hat sich der Lebensstandard verbessert, und mehr Menschen haben Zugang zu Klimaanlagen, sodass viele Menschen besser auf diese Temperaturen vorbereitet sind.

Brandgefahr in ganz Spanien

Der Sprecher des spanischen Wetteramtes wies darauf hin, dass die Hitzewellen das Risiko von Bränden stark erhöhen. Es wird deshalb dringend zu Vorsichtsmaßnahmen geraten, da das Land einer extremen Brandgefahr ausgesetzt ist. Vom 1. Januar bis zum 25. Juli 2021 gab es in Spanien 1.959 Brände, bei denen 37.535,9 Hektar verbrannten, so die neuesten Daten des Ministeriums für den ökologischen Wandel. Das sind 16.000 Hektar mehr als im letzten Jahr, obwohl der Lockdown damals dazu beitrug, sie zu verhindern.

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