Hoher Verlust an Arbeitsplätzen in den Urlaubsgebieten

Ein leerer Strand in Valencia – die spanischen Urlaubsgebiete trifft die Coronavirus-Krise bisher am härtesten. Foto: EFE

Ein leerer Strand in Valencia – die spanischen Urlaubsgebiete trifft die Coronavirus-Krise bisher am härtesten. Foto: EFE

Madrid – Die beispiellose Zerstörung von Arbeitsplätzen, die durch die Coronavirus-Krise hervorgerufen wird, betrifft nicht alle autonomen Regionen Spaniens in gleichem Maße. Die Regionen, die am stärksten vom Tourismus abhängen, trifft es bisher am härtesten.
Nach Angaben des Ministeriums für Sozialversicherung, Inklusion und Migration gingen seit dem 12. März, als die Krise begann sich zuzuspitzen, die meisten versicherungspflichtigen Arbeitsplätze in den autonomen Regionen Andalusien (-6,6%), Kanarische Inseln (-6,3%), Valencia (-5,8%) und Murcia (-5,1%) verloren. Die Arbeitslosigkeit stieg in Andalusien im März gegenüber dem Vormonat um 17,2% an, sechs Mal stärker als in Madrid mit 3,1%.
Durch die Schließung der Hotels, Restaurants und anderen Unternehmen der Tourismusbranche fiel in der Provinz Cádiz die Zahl der versicherungspflichtigen Beschäftigungen um 8,3%, der höchste Wert unter allen Provinzen des Landes.
Weitere Urlaubsgebiete sind durch den Ausbruch der Covid-19-Epidemie ebenfalls schwer betroffen, darunter Málaga, Alicante, Las Palmas und Teneriffa. Die ausländischen Urlauber beeilten sich, in ihre Herkunftsländer zurückzukehren, und die Deutschen, Engländer, Skandinavier und Franzosen verschwanden aus den sonnigen Küstengebieten Spaniens. Die ohnehin schon prekären und zeitlich befristeten Jobs, die von diesem Sektor abhängen, sind die ersten, die der Krise zum Opfer fielen. Andere Provinzen wie Sevilla, Jaén und Granada, in denen der Dienstleistungssektor stark ausgeprägt ist, leiden ebenfalls besonders unter der Situation. Auch in allen anderen Provinzen kam es zu einem massiven Abbau von Arbeitsplätzen. Die geringsten Verluste haben bisher die Provinzen Gipuzkoa, Lugo und Segovia zu verzeichnen.
Gespiegelt wird der Rückgang der Beitragszahler in der Sozialversicherung (Seguridad Social) durch die Zahl der Anträge auf Arbeitslosengeld. In Málaga stieg die Zahl der Anträge am stärksten an, um 19,7%. Auch alle anderen Provinzen Andalusiens leiden in außergewöhnlichem Maße. In allen stieg die Arbeitslosigkeit um Über 14% an, in Cádiz, Córdoba und Jaén sogar um über 17%. Auch die Kanaren, die Mitten in der Saison getroffen wurden, vermelden hohe Zuwächse bei den Anträgen auf Arbeitslosenunterstützung. In der Provinz Santa Cruz de Tenerife sind es 10% und in Las Palmas de Gran Ganaria 8,6%.

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