Horizont in Sicht


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2010 neue Förderungsmaßnahmen für Puerto de la Cruz

Vielleicht ist der Name ja ein bisschen unglücklich gewählt: Tourismusplan Horizonte 2020, das klingt auf Anhieb erstmal so, als sei ein Aufschwung erst wieder ab 2020 geplant.

Doch gemeint ist es genau andersherum: Ab 2010 wird die spanische Regierung jährlich 1,5 Milliarden Euro in den Tourismus buttern.

Die Fördertöpfe stehen bereit, Puerto de la Cruz auf der Liste, gemeinsam mit San Bartolomé de Tirajana (Gran Canaria), Palma de Mallorca und der Costa del Sol. Die Anträge wurden noch von Puerto de la Cruz’ bisheriger sozialis­tischer Regierung gestellt, unterschrieben wird das Abkommen nun von Bürgermeister Brito, der zentralspanischen Regierung Madrid, der kanarischen Regierung, Teneriffas Cabildo und dem Hotelierverband Ashotel. Nach Vorlage eines konkreten Aktionsprogramms soll Puerto de la Cruz fürs erste 6,2 Millionen Euro erhalten. Hier ist nun allerdings Eile geboten, denn – Cabildo-Präsident Ricardo Melchior drückte es volkstümlich aus: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“

Puertos Sozialisten sehen die Entwicklung mit einer gewissen Bitterkeit. So kommentiert die kürzlich gestürzte Ex-Bürgermeiterin Lola Padrón: „Die kanarischen Nationalisten schmücken sich jetzt mit fremden Federn.“ Erst vor wenigen Wochen noch habe Marcos Brito aus der Opposition heraus verkündet, das Projekt sei nichts weiter als ein „Medikament für einen Schwerkranken, der schon tot sein könnte, bevor ihm die Pille verabreicht wird.“

Inzwischen stellt niemand mehr die Bedeutung dieses Subventionsprogramms in Frage, das bis zum Jahr 2020 durchgezogen sein soll. Angesichts der starken internationalen Konkurrenz muss Puerto de la Cruz wettbewerbsfähig sein, um weiterhin eine tragende Rolle auf dem Tourismusmarkt spielen zu können. Inzwischen liegen die Befragungsergebnisse von 25.000 Urlaubern aus aller Herren Länder über Kritikpunkte und Wünsche für ihr Urlaubsziel vor. 35.000 Angestellte der Tourismusbranche sollen gleichfalls ihr Scherflein dazu beitragen, dass Puerto de la Cruz wieder zur „Perle des Kanarentourismus“ wird.

Ran ans Werk

Soweit herrscht Einigkeit im Stadtrat. Die Sozialisten haben den Bürgermeister nun energisch aufgefordert, „Gas zu geben“, damit der Aktionsplan für Puerto de la Cruz baldmöglichst vorgelegt werden kann. Das könnte ihrer Meinung nach problemlos noch vor Jahresende erledigt sein.

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