Rund 80 % der jungen Spanier unter 30 Jahren leben bei den Eltern
Dass achtzig Prozent der jungen Spanier noch im Haushalt ihrer Eltern leben, ist ein deutliches Zeichen für die tiefe Krise, in der das Land steckt.
Die Zahl der spanischen Jugendlichen, die sich emanzipiert haben, liegt in der europäischen Statistik weit unten. Nur in Griechenland, Italien und Kroatien sieht es noch schlechter aus, sie alle liegen weit unter dem europäischen Durchschnitt von 26,1 Jahren.
In Spanien liegt das „Emanzipationsalter“ bei 28,9 Jahren. Doch diese Statistik ist nur ein Teil der Realität. Viele junge Menschen haben zwar ihr Elternhaus verlassen, können jedoch nur dank der finanziellen Unterstützung ihrer Eltern existieren.
Diese Daten stellen ein deprimierendes soziales Klima für die Erwartungen der jungen Generationen dar, denn die Ursache ist struktureller Natur und benötigt politische Entscheidungen, entschiedener als die bisher getroffenen, um die Tendenz zu wechseln.
An erster Stelle steht der hohe Prozentsatz der Arbeitslosigkeit – 38,7 Prozent bei den jungen Menschen unter dreißig Jahren sind ohne Arbeit. Doch bei denen, welche einen Arbeitsplatz haben, ist ihre Arbeit derart schlecht bezahlt, dass sie davon nicht leben können. Hinzu kommen die hohen Preise für Wohnraum, unerschwinglich für einen Menschen, der in sein Arbeitsleben einsteigt.
Die Unsicherheit über die Dauer der Anstellung und den Fortbestand des Arbeitsplatzes sind ein weiteres wichtiges Hindernis für die Entscheidung, sich vom Elternhaus abzunabeln.
Die neue Regierung, welche demnächst in Spanien das Sagen haben wird, kann diese Realität nicht ignorieren. Eine ihrer wichtigsten Entscheidungen müsste ein Dringlichkeitsplan für Jugendarbeit sein.
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