Iberoamerika-Gipfel in Andorra

Das 27. Iberoamerikanische Gipfeltreffen fand im Fürstentum Andorra statt. Foto: EFE

Das 27. Iberoamerikanische Gipfeltreffen fand im Fürstentum Andorra statt. Foto: EFE

Spanien wird 7,5 Millionen Impfdosen für Lateinamerika spenden

Andorra – Das 27. Iberoamerikanische Gipfeltreffen fand in diesem Jahr in Europa statt, und zwar im Fürstentum Andorra. Neben politischen Führern aus Lateinamerika waren auch europäische Politiker mit von der Partie, wie der Präsident und der Regierungschef Portugals. Wie es schon langjährige Tradition ist, nahmen auch der spanische König Felipe und Regierungspräsident Sánchez teil. Nicolás Maduro, der venezolanische Parteichef, hatte kurzfristig abgesagt, weil er wohl massive Vorwürfe seiner Amtskollegen befürchtete.
Die dramatische Situation des Impfschutzes in den meisten Ländern Südamerikas wurde schnell das Hauptthema des Treffens und die große Klage der Regierungschefs drehte sich um die Tatsache, dass keine Impfstoffe bei ihnen ankommen. Sie kritisieren, dass das System „Covax“, organisiert von den Vereinten Nationen für die Verteilung von Impfstoffen in den ärmsten Ländern, nicht funktioniere.
Präsident Sánchez versprach daraufhin spontan, Spanien werde 7,5 Millionen Impfdosen für Lateinamerika spenden, das sei zwischen 5 und 10% der Menge, die Spanien über die EU zugeteilt würden. Die Lieferung könne erfolgen, wenn 50% der spanischen Bevölkerung geimpft seien. Das wäre ungefähr im kommenden Juli, wenn der Nationale Impfplan der spanischen Regierung aufgehe. Die Lieferung werde an die Panamerikanische Gesundheitsorganisation erfolgen, welche dann die Zuteilungen festlegen soll. Sánchez erklärte sich ebenfalls bereit, eine Debatte über die Aufhebung der Patente für Impfstoffe im Rahmen der Welthandelsorganisation anzustoßen.
Der Präsident von Honduras, Juan Orlando Hernández, dankte für die großzügige Geste von Pedro Sánchez. Auch wenn diese Anstrengung, 7,5 Millionen Impfdosen zu spenden, sicher für Spanien sehr bedeutend sei, stelle sie bei einer Bevölkerung von 650 Millionen Menschen, die in Lateinamerika leben, einen verschwindend geringen Prozentsatz dar. Hier sei wesentlich mehr Hilfe notwendig. Das beziehe sich auch auf die USA, die 2,7 Millionen Impfungen für Mexiko gespendet hätten.
König Felipe erklärte in seiner Ansprache, Spanien werde immer an der Seite seiner Brüder in Amerika stehen und deren Bemühungen um die Verbesserung der Lebensbedingungen und des Gesundheitswesens nach Kräften unterstützen.

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