Icod de los Vinos setzt auf biologischen Anbau


© Ayto Icod

Die Betreiber der „Biofinca“ beklagen die geringe Unterstützung von öffentlicher Seite

Ende 2005 wurde in der im Norden Teneriffas gelegenen Gemeinde Icod de los Vinos der erste landwirtschaftliche Betrieb in dieser Gegend eingeweiht, der sich nach langer Zeit normalen Betriebs dazu entschlossen hat, ausschließlich biologischen Gemüseanbau zu betreiben.

Es handelt sich bei dieser „Biofinca“  Comunidad de Bienes La Huerta 10 de Santa Bárbara um einen Familienbetrieb, den die Brüder González González leiten. Abgesehen von einer Bananen-Finca in Los Silos und einer Blumenzucht in Buenavista del Norte ist das Unternehmen das einzige in dieser Gemeinde, das keine chemischen Dünge- und Insektenvernichtungsmittel mehr benutzt

Die Finca umfasst zwei Hektar Ackerland, auf dem unter anderem Kartoffeln, Karotten, Blumenkohl und Brokkoli nach den Prinzipien der biologischen Landwirtschaft angebaut werden. Nach Angaben der Betreiber mit Erfolg, denn die erste Ernte des rein biologisch angebauten Gemüses war völlig frei von jeglichen Plagen.

Jahrelang hätten sie mit „normalen“ Düngemitteln umsonst versucht, ihren Anbau von Insekten etc. freizuhalten. Deswegen entschlossen sie sich letztendlich dazu, ihren Betrieb auf den biologischen Anbau umzustellen. Doch trotz des augenscheinlichen Erfolgs können sie bislang nur 10% ihrer Ernte über ein Unternehmen in Tacoronte unter der Bezeichnung „Biologisch“ verkaufen. Grund dafür ist die Tatsache, dass sich der biologische Anbau auf dem kanarischen Markt immer noch schwertut. So seien sie dazu gezwungen ihre übrige Produktion als traditionell angebautes Gemüse zu verkaufen, bedauert einer der Betreiber und fordert verstärkte Unterstützung vonseiten des Cabildos und der kanarischen Regierung.

Immerhin haben sich inzwischen verschiedene Landwirte aus anderen Gemeinden der Insel auf der „Biofinca“ umgeschaut und sich für den biologischen Anbau interessiert.

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