Ihre persönlichen Vermögensanlagen, der DAX und die Euroschuldenkrise


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Kolumne von Vermögensverwalter Ulrich Seemann

Haben Sie eigentlich dieses Jahr auch an dem Höhenflug der deutschen Aktienbörsen teilgenommen? Immerhin hat sich der Index in 2013 von rund 7.700 Punkten auf über 9.150 Punkte bewegt; ein Plus von fast 19%. Wer seit Jahresanfang die Aktien in seinem Depot hielt, nahm an dieser Entwicklung teil.

Es ist sehr schade, dass die Aktienkultur in Deutschland so gering ausgeprägt ist. Denn jeder durfte mitmachen. Die meisten Anleger investieren seit vielen Jahren aus Sicherheitsgründen fast ausschließlich in Rentenpapiere und damit an den Renditequellen vorbei. Ganz Vorsichtige legen dabei den Großteil ihres Vermögens in jederzeit verfügbare Tagesgelder an; man will bei der nächsten Hochzinsphase rechtzeitig dabei sein, um wieder längerfristig in höhere Zinsen anlegen zu können.

Blöd ist nur: die Niedrigzinsphase dauert schon viele Jahre, von den geringen Zinsen bei den angeblich so sicheren Bankanlagen und Staats­­anleihen werden in Deutschland noch 25% Abgeltungssteuer abgezogen, und die Inflation – die tatsächliche, nicht die offizielle – tut ihr Übriges. So bekommen Sie kaum Zinsen, die Inflation macht sich im Zeitablauf aber sehr wohl bemerkbar, weil man mit 100.000 Euro in 5 Jahren wesentlich weniger kaufen kann als heute. Infolge des geringen Zinses ist das Kapital nicht gewachsen und gleichzeitig die Kaufkraft geringer geworden. Fazit: Sie vernichten mit solchen Geldanlagen langsam aber regelmäßig Ihr Kapital! Das ist kein Horrorszenario, sondern bittere Realität!

Wie passend, dass nun noch Christine Lagarde – immerhin die Chefin des hochangesehenen Internationalen Währungsfonds – die Idee einer Schuldensteuer zur Sanierung der öffentlichen Haushalte hat. Frau Lagardes Vorschlag lautet: 10% Schuldensteuer auf alle europäischen Spareinlagen, um die europäische Staatsverschuldung abzubauen. Das ist der direkte Griff in Sparers Tasche!

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass wir die Einführung einer solchen Schuldensteuer bald erleben werden. Doch wenn die Chefin des Internationalen Währungsfonds einen derartigen Vorschlag unterbreitet, so zeigt dies erneut, wie schnell bei Entscheidungsträgern in der Politik Begehrlichkeiten geweckt werden. Und wer weiß…?

Was ist also die Alternative? Richtig – man kann und sollte – zumindest einen Teil – seines verfügbaren Kapitals in Aktien investieren. Schrittweise und vorsichtig. Es stimmt: manch einer hat sich am neuen Markt, der Immobilienblase und der Schuldenkrise die Finger verbrannt. Aktien steigen und werden wieder  fallen. Das muss man beobachten, manchmal auch ein wenig aushalten und durchstehen. Doch wer in längeren Zeiträumen denkt und Qualität kauft,  erhält für seine Investition eine gute Wertenwicklung und sogar eine ordentliche Rendite in Form einer guten Dividende. So notiert z.B. die Aktie der Deutschen Post heute bei rund 25,00 Euro, während der Kurs Anfang Januar noch bei rund 17,00 Euro lag – das sind 47% Steigerung in 11 Monaten! Dazu  gab es noch eine Dividende in Höhe von 4,5%  (bezogen auf den Einstandspreis von 17,00 Euro). Vergleichen Sie mit Ihren persönlichen Zinseinkünften.  Allein die Dividende dieser Aktie übertrifft vermutlich Ihren Anlagezins.

Wer das bewerkstelligen will, braucht meistens Hilfe, qualifizierte Begleitung und Aufklärung, worauf er sich einlässt. Dabei sind Ihnen unabhängige Vermögensverwalter behilflich. Deren Unabhängigkeit und fachlich qualifizierte Expertise hilft bei der Titelauswahl. Ein guter Vermögensverwalter wacht über die Geldanlage, denn er ist dazu vertraglich von Ihnen verpflichtet worden.

Für weitere Informationen ist der Autor Ulrich Seemann unter Tel. +49 (0)176 3268 3826 erreichbar.

www.seemann-vermoegen.de

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