Illegale Hotels auf Lanzarote


Der Oberste Gerichtshof der Kanaren annulliert 22 Baugenehmigungen

Der Oberste Gerichtshof der Kanaren hat im Laufe der letzten Monate etwa ein Drittel der Hotels auf Lanzarote, darunter mehrere Fünf-Sterne-Häuser, für illegal erklärt. Die spanische Tageszeitung El País spricht in diesem Zusammenhang bereits vom kanarischen „Marbella“ und nimmt damit Bezug auf einen der größten Korruptionsskandale Spaniens der letzten zehn Jahre.

Und tatsächlich dürften die letzten bekannt gewordenen Gerichtsbeschlüsse, mit denen mittlerweile insgesamt 22 Bau- und Eröffnungsgenehmigungen von Hotel- und Appartementanlagen in den Inselgemeinden Yaiza und Teguise annulliert werden, nur ein weiterer Akt in einer Skandal-Geschichte sein, die es in sich hat.

Die Gerichstbeschlüsse gehen auf Anzeigen von Lanzarotes Cabildo und der César Manrique-Stiftung zurück, die seit vielen Jahren beanstanden, dass die politischen Entscheidungsträger in Yaiza und Teguise trotz des geltenden Tourismus-Moratoriums seit dem Jahr 2000 fröhlich weiter Bau- und Eröffnungsgenehmigungen gewährten und dabei sämtliche geltenden Regeln und Gesetze außer Acht ließen.

Vielen der betroffenen Hotels droht nun der Abriss. Allerdings soll von Fall zu Fall genau überprüft werden, was die beste Lösung ist. Massen-Abrisse würden nämlich auch den Verlust von Hunderten von Arbeitsplätzen bedeuten und dem Tourismus erheblichen Schaden zufügen.

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