„In den Eingeweiden der Erde“


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Vulkanologisches Interpretationszentrum bietet den Besuchern mit einer audiovisuellen Show ein einzigartiges Erlebnis

Im Juni 2011 erlebten die Inselbewohner die ersten Erdbeben auf der Südseite von El Hierro.

Mehrmals mussten die Bewohner von La Restinga  evakuiert werden, bis die Erde im März 2012 wieder zu Ruhe kam. Der in diesem Zeitraum entstandene unterseeische Vulkan liegt 88 Meter unter dem Meeresspiegel. 

Der Vulkanausbruch hat das Ökosystem der Küste von La Restinga stark beeinträchtigt. Viele Bewohner des Ortes leben von der Fischerei und mussten für viele Monate ihre Aktivitäten einstellen und somit auch auf ihre Einnahmequelle verzichten. Auch die Zahl der Urlauber ging, in der Hauptsache aus Furcht vor einem größeren Vulkanausbruch, beträchtlich zurück.

Um dieser Situation entgegenzuwirken und den Bewohnern der kleinen Insel eine neue Einkommensquelle zu schaffen, entstand im Rahmen des „speziellen Maßnahmenplans El Hierro“ die Idee des Vulkanologischen Interpretationszentrums, von dem das Wochenblatt berichtete.

Dieses neue Vulkanologische Interpretationszentrum von El Hierro bietet den Besuchern die einzigartige Möglichkeit zu erfahren, wie der unterseeische Vulkan von La Restinga entstanden ist.

Das Zentrum befindet sich direkt an der Straße, die nach La Restinga führt. Parkplätze für die Besucher sind vorhanden.

Ein ehemaliger Wassertank wurde zum Besucherzentrum umfunktioniert. Der Saal trägt den Namen „In den Eingeweiden der Erde“. Auf spanisch, deutsch, englisch und französisch wird den Besuchern die vulkanische Entstehung der Kanarischen Inseln, insbesondere von El Hierrro, dargestellt.

Dabei überquert man zu Fuß ein großes Lavafeld. Ein Führer erläutert den Teilnehmern beim Begehen dieses Lavafeldes die verschiedenen Stein- und Lavasorten und auch die typische Vegetation.

Anschließend an das Feld befindet sich ein Gebäude, in dem eine Nachahmung des jungen Vulkans des „Mar de las Calmas“ zu besichtigen ist.  

Die Gebäude des vulkanologischen Besucherzentrums sind mit Spitzentechnologie ausgestattet. Der Besucher wird eingeladen, per audiovisueller Show den unterseeischen Vulkanausbruch von La Restinga nachzuvollziehen. Eine überdimensionale interaktive Wand bietet den Teilnehmern eine absolut neue Erfahrung, die vulkanische Herkunft der Inseln wird ihnen bewusst gemacht.

Die Vorführung beginnt mit einem Blubbern, das die „Abenteurer“ auf den Meeresgrund führt, der sich dann spaltet, die Gase mit ihrem charakteristischen Pfeifen hervortreten, um dann in dem ohrenbetäubenden Vulkanausbruch zu enden.

Das vulkanologische Besucherzentrum hat bei den Besuchern viel Anklang gefunden. In den ersten beiden Monaten nach seiner Eröffnung wurde es von zweitausend Personen besucht und ist für die Bewohner von La Restinga heute ein wichtiger Anziehungspunkt für den Tourismus, der auch die Wirtschaft der Zone langsam wieder in Schwung bringt.

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