Inbetriebnahme von Großteleskop Grantecan wieder verschoben


© Buch „La Palma y sus pueblos“

Seit Jahren wird auf La Palma am größten Teleskop der Nordhemisphäre gebaut. Doch die Inbetriebnahme wird auch 2006 noch nicht stattfinden

2001 sollte es eingeweiht werden, das „Gran Telescopio de Canarias“, kurz Grantecan genannt. Seit Ende der 90er Jahre wird an dem Monsterteleskop auf dem Roque de Los Muchachos gebaut, das nach seiner Fertigstellung das größte Teleskop der Nordhemisphäre sein wird.

Allerdings ist man mit den Bauarbeiten mittlerweile so stark in Verzug geraten, dass sich die Frage stellt, ob bis zur Inbetriebnahme des Grantecan nicht schon ein anderes Land ein noch größeres Teleskop gebaut haben könnte. Jedes Jahr wird der Einweihungstermin des Großteleskops erneut verschoben.

Doch Grantecan-Direktor Pedro Álvarez beruhigt und versichert, dass weltweit an keinem größeren Teleskop gebaut wird. Das Grantecan ist und bleibt das Größte.

„Die Projekte, über die derzeit nachgedacht wird, um noch größere Teleskope zu bauen, sind erst für 2020 geplant“, untermauert Álvarez seine Aussage und kündigt an, dass nach dem Sommer 2006 die ersten Versuche an den Instrumenten des Grantecan vorgesehen sind und das Teleskop erst im Jahr 2007 definitiv in Betrieb sein und damit Astronomen aus aller Welt anziehen wird.

Augenscheinlich sind die Bauarbeiten des Gebäudes bereits abgeschlossen. Derzeit wird an der Montage des Teleskops an sich gearbeitet, was sich ziemlich kompliziert gestaltet. Die Struktur ist bereits montiert und jetzt müssen Elemente und Feinheiten wie Motoren, Elektronik usw. installiert und funktionstüchtig gemacht werden.

92 Millionen Euro

Die Kosten des Projektes betragen mehr als 92 Millionen Euro. Das Grantecan wird unter anderem vom spanischen Staat und der Regionalregierung finanziert, doch das größte Teleskop der Nordhemisphäre hat auch internationales Interesse geweckt. Die Universität Florida hat mit dem spanischen Ministerium für Wissenschaft und Technologie ein Kooperationsabkommen unterzeichnet. Auch das mexikanische Astrophysikinstitut beteiligt sich an den Kosten, um später von der Nutzzeit des Teleskops zu profitieren.

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