Innenministerium heuert externe Experten für Cyber-Sicherheit an


Innenminister Fernando Grande-Marlaska. Foto: EFE

Wegen der steigenden Anzahl sicherheitskritischer Vorfälle werden zwölf Informatiker die Polizei und Geheimdienste unterstützen

Madrid – Das Innenministerium wird innerhalb der kommenden zwölf Monate 386.000 Euro investieren, um ein Dutzend Experten für Cyber-Sicherheit zu beschäftigen. Die Policía Nacional und die Guardia Civil verfügen nicht über das nötige Personal, um die steigenden Erfordernisse auf diesem Gebiet abzudecken.

Der Zuschlag für diese Ausschreibung ging Mitte April im Eilverfahren an das Sicherheitsunternehmen Eulen Seguridad, damit die von der EU geforderte 24-Stunden-Überwa-chung von Cyber-Vorfällen sofort beginnen kann.

Die Maßnahme wurde beschlossen, nachdem das „Centro Criptológico Nacional“, eine Abteilung des spanischen Geheimdienstes CNI, bekannt gegeben hatte, dass sich in den ersten zehn Monaten des Jahres 2018 32.294 sicherheitsrelevante „Cyber“-Vorfälle ereignet haben, rund 6.000 mehr als im gesamten Vorjahr. Von diesen wurden 2,8%, durchschnittlich fast drei pro Tag, wegen der Herkunft des Angriffs, der Sensibilität der betroffenen Systeme oder der Auswirkungen, die sie hatten, als „sehr gefährlich“ oder „kritisch“ eingestuft.

In der Ausschreibung des Innenministeriums heißt es, es sei notwendig, die Zentrale zur Behandlung von Vorfällen im Bereich der Cyber-Sicherheit durch die Einrichtung eines stabilen und kontinuierlichen Dienstes zu unterstützen, der rund um die Uhr an allen sieben Tagen der Woche mit komplexen Werkzeugen und der Fähigkeit zur Analyse der Vorfälle zur Verfügung steht. Die Notwendigkeit ergibt sich nicht zuletzt aus einer Direktive der EU, die Spanien verpflichtet, auf jedes eilige Amtshilfeersuchen im Bereich Cyber-Sicherheit, welches aus einem europäischen Land kommt, binnen acht Stunden zu reagieren. Dafür wird eine große Anzahl hoch spezialisierter Fachkräfte benötigt, welche zurzeit weder das Nationale Zentrum für den Schutz von Infrastruktur und Cyber-Sicherheit (CNPIC) des Innenministeriums noch die Policía Nacional und die Guardia Civil aufbieten können. Ebenso ist es wegen der hohen Komplexität der Materie kaum möglich, nicht spezialisierte Beamte mit diesen Aufgaben zu betrauen.

Die zwölf Experten von Eulen werden im Büro für kybernetische Koordination (OCC) des CNPIC in El Pardo, Madrid, arbeiten. Dort werden sie die Polizeikräfte bei Cyber-Sicherheitsproblemen der Stufe 1 (geringstes Niveau) und 2 technisch unterstützen.

Darüber hinaus werden sie das Kommunikationssystem AlertPIC betreuen – einen Instant-Messaging-Dienst, der die vertrauliche Kommunikation zwischen den verschiedenen mit der Cyber-Sicherheit betrauten Akteuren ermöglicht – und die Anfragen der Polizei aus dem europäischen Ausland entgegennimmt.

Des Weiteren werden sie an der Überwachung des „Dark­net“ mitarbeiten, um potenzielle Angriffe, einschließlich potenzieller dschihadistischer Cyber-Terrorattacken, zu verhindern.

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