Inseln wieder ohne Löschflugzeuge


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Trotz weiterhin hoher Waldbrandgefahr

Die zuständige Stelle bei der Zentralregierung in Madrid hat den Abzug sämtlicher Löschflugzeuge von den Kanarischen Inseln angeordnet und dies, obwohl weiterhin hohe Waldbrandgefahr herrscht.

Die dringende Forderung der Regionalregierung, die im außerordentlichen Regierungsrat am 17. August beschlossen und an die Zentralregierung gerichtet wurde, wenigstens drei der insgesamt 22 staatlichen Löschflugzeuge bis 31. Oktober 2012 auf den Inseln zu stationieren, ist bei Mariano Rajoys Regierung offenbar auf taube Ohren gestoßen. Auch Argumente wie die hohe Waldbrandgefahr wegen aufeinanderfolgender Hitzewellen und die seit Monaten andauernde Trockenheit blieben wirkungslos.

Nachdem der Einsatz der Löschflugzeuge auf La Gomera Ende August beendet war, kehrten die fünf Canadair-Amphibienflugzeuge zu ihren jeweiligen Standorten auf der Iberischen Halbinsel zurück.

Der Antrag der kanarischen Regierung auf die Stationierung eines oder mehrerer Löschflugzeuge auf den Inseln basiert unter anderem auf dem Argument, dass von der Beantragung des Einsatzes bei der Zentralregierung bis zur Ankunft der Maschinen auf den Inseln mindestens 20 Stunden vergehen. Auf dem spanischen Festland vergehen nur maximal drei Stunden, bis die Löschflugzeuge vor Ort sind. Da die Kanarischen Inseln dasselbe Recht auf den Einsatz staatlicher Mittel haben, fordert die Regionalregierung die Verlegung der Basis von mindestens drei dieser Maschinen auf die Kanarischen Inseln, wo sie im Brandfall sofort zum Einsatz kommen könnten, ohne wertvolle Zeit zu verschwenden.

Die bisher einzige Stellungnahme der Regierung Rajoy zu diesem Antrag kam vom Umweltminister Miguel Arias Cañete, der urteilte, dass die Forstfläche der Kanarischen Inseln die Entsendung weiterer staatlicher Mittel nicht rechtfertige. Am 6. September wird Arias Cañete sich vor der parlamentarischen Untersuchungskommission erneut zu diesem Thema äußern.

Brandherde neu entflammt

Am 30. August flammte im vom Waldbrand betroffenen Gebiet von Los Gallos in Vallehermoso ein Brandherd neu auf. Löschhubschrauber kamen zum Einsatz und konnten die Flammen nach wenigen Stunden ersticken. Ein Cabildosprecher wies darauf hin, dass der Brand unter der Erde weiter schwelt und erst für endgültig gelöscht erklärt werden kann, wenn es kräftig geregnet hat. Solange Wurzeln und Gebüsch weiter glühen, kann es immer wieder kleinere Brandherde geben, die den Einsatz der Löschkräfte erfordern.

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