Jet-Ski-Fahrer retteten Meeresschildkröte


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Die Rettungsaktion gelang im Rahmen der „11. Wassermotorrad-Überfahrt Teneriffa – La Gomera“

Zum elften Mal bereits fand am dritten Maiwochenende die von Teneriffas Wassermotorrad-Club „Club Motorjet“ in Zusammenarbeit mit der Inselverwaltung organisierte Jet-Ski-Überfahrt von Teneriffa nach La Gomera statt.

In diesem Jahr war als prominenter Teilnehmer Álvaro de Marichalar eingeladen, der nicht nur als Bruder des Ehemanns von Prinzessin Elena, Jaime de Marichalar, in Spanien zu einem gewissen Ruhm gelangt ist. Nein, seinen Bekanntheitsgrad verdankt er vielmehr seiner absoluten Leidenschaft, dem Wassersport. Bisheriger Höhepunkt seiner Sportlerkarriere war dabei die Überquerung des Atlantiks. Mit dem Jet-Ski schaffte er die Überfahrt von Rom nach Miami und New York, was ihm unter anderem einen Eintrag ins Guiness-Buch der Rekorde einbrachte.

Da die Überfahrt Teneriffa-La Gomera (21 Meilen) rein vergnüglicher Natur ist und keinerlei Wettkampf-Ehrgeiz hegt, bleiben die Medien dem Ereignis meist fern bzw. reduzieren ihre Berichte auf kleine Meldungen, die neben den seitenlangen Fußball-Berichten  im Sportteil der lokalen Zeitungen meist völlig untergehen.

In diesem Jahr kam der Organisation, die stets um Öffentlichkeit bemüht ist, jedoch ein unvorhersehbares Ereignis zu Hilfe, so dass der Überfahrt diesmal weit mehr Platz in den Medien eingeräumt wurde als sonst üblich.

 Einigen der insgesamt 50 teilnehmenden Jet-Ski-Piloten fiel nämlich bei der Hinfahrt von Los Cristianos auf Teneriffa nach San Sebastián de La Gomera kurz vor dem Hafen eine sichtlich geschwächte Meeresschildkröte auf. Die Schildkröte sei „so schwach“ gewesen, erzählte de Marichalar den Pressevertretern später, dass sie aus eigener Kraft nicht mehr abtauchen konnte, um nach Nahrung zu suchen. Die Fahrer alarmierten Rettungskräfte, so dass sie mit Hilfe eines Zodiac-Schlauchbootes in den Hafen von San Sebastián gebracht werden konnte. Dort wurde das geschwächte Tier von Guardia Civil-Beamten in Empfang genommen und in die Obhut einer Meeresbiologin gegeben.

Umgebungskundige Taucher nehmen an, dass es sich um  „Lola“, eine unechte Karett-Schildkröte (Caretta Caretta) handeln könnte, die seit Jahren in dem Gebiet von Playa de La Cueva lebt.

Die Überfahrt an sich verlief ohne große Zwischenfälle. Die Teilnehmer benötigten für die 21 Seemeilen lange Strecke durchschnittlich etwa zwei Stunden. Nach einer stärkenden Mahlzeit in San Sebastián ging es nach Playa Santiago weiter, wo die Fahrer übernachteten, um am nächsten Tag von dort aus wieder nach Los Cristianos auf Teneriffa zurückzukehren.

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