Ein Wutanfall über ein verlorenes Videospiel ging der Tat voraus
Zwei Wochen nach dem Mord an einer Studentin in ihrer Wohnung in Las Palmas de Gran Canaria hat ein Nachbar die Tat gestanden.
Saray González war am Nachmittag des 27. Oktober von ihrer Mitbewohnerin im Eingangsbereich der gemeinsamen Wohnung tot aufgefunden worden. Sie war durch Schläge mit einem harten, scharfkantigen Gegenstand auf den Kopf getötet worden. Von Täter und Tatwaffe fehlten zunächst jede Spur. Im Zuge der Ermittlungen wurden Handydaten und Überwachungskameras der Umgebung ausgewertet, Nachbarn, Mitstudenten und Freunde befragt und DNA-Proben untersucht. Relativ früh schon war ein 19-jähriger Wohnungsnachbar in den engeren Kreis der Verdächtigen gerückt.
Fünfzehn Tage nach der Tat wurde Alberto Montesdeoca schließlich festgenommen und gestand die Tat bei der polizeilichen Vernehmung. Dem zuständigen Richter, der anschließend Untersuchungshaft anordnete, berichtete er ebenfalls den Tathergang.
Alberto, der im ersten Jahr Ingenieurinformatik studiert, an derselben Uni, wo sein Opfer ihr Zweitstudium in Personalwesen absolvierte, soll viel Zeit mit Online-Videospielen verbracht haben. Schon länger gab es Streit wegen des Lärms, den der 19-Jährige beim Spielen machte. Umgekehrt soll es Beschwerden wegen lauter Musik und des Laufens mit Stöckelschuhen im oberen Stockwerk gegeben haben.
Nach den bisher bekannt gewordenen Informationen lernte Saray am Tatnachmittag für eine Prüfung und ging, gestört durch das Kampfgeschrei ihres Nachbarn hinunter zu der Wohnung, die Alberto Montesdeoca mit seinen Eltern bewohnt. Sie forderte ihn auf, leiser zu sein, doch er hielt sich nicht daran. Zurück in ihrer darüberliegenden Wohnung soll sie mit klackernden Absätzen hin- und hergelaufen sein, um dem Nachbarn zu zeigen, dass sie sich gestört fühlte. Als Alberto dann ein Spiel gegen online zugeschaltete Gegner verlor, welches er schon seit Stunden gespielt hatte, richtete sich seine Wut gegen Saray, die er für seine Niederlage verantwortlich machte.
Aus einem Werkzeugkasten seines Vaters griff er sich eine zweispitzige Gartenhacke, ging hinauf, und als Saray an die Tür kam, schlug er viermal mit voller Wucht auf ihren Kopf ein und tötete sie. Zurück in seiner Wohnung, soll er sich gewaschen und die Kleidung gewechselt und diese zusammen mit der Tatwaffe in einem Rucksack bei einem Freund versteckt haben.
Als die Mitbewohnerin Sarays etwa zwei Stunden später die Leiche entdeckte, war er wieder zu Hause, begleitete die junge Frau an den Tatort und rief die Polizei an.
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