20 Jahre für den Mord an Saray


Alberto Montesdeoca vor Gericht. Foto: EFE

Die Geschworenen ließen mildernde Umstände nicht gelten

Teneriffa – Die 27-jährige, von La Palma stammende Saray González studierte auf Gran Canaria im Zweitstudium Personalwesen. Am 27. Oktober 2015 erlitt sie zwei brutale Angriffe durch ihren damals 19-jährigen Nachbarn Alberto Montesdeoca.

Der erste Angriff mit einer 40 Zentimeter langen Blechschere erfolgte von vorne, sofort als Saray ihm ihre Wohnungstür öffnete, drei Schläge ins Gesicht, die sie bewußtlos im Eingang zusammenbrechen ließen. Der Täter wollte danach schon wieder in die ein Stockwerk tiefer gelegene Wohnung seiner Eltern zurückkehren, doch dann überlegte er es sich anders. Kam zu dem Schluss, dass er „sie nicht am Leben lassen könne, weil sie ihn anzeigen würde“, wie er der Polizei später sagte. Er kehrte um und schlug weitere zehn Mal auf die wehrlos am Boden liegende Studentin ein.

Saray, die für ein Examen lernte, während Alberto in der unteren Wohnung beim Videospielen lärmte und fluchte, hatte ihn gebeten, leiser zu sein. Was  ihn bewog, später hinaufzugehen und sie zu erschlagen.

In den vergangenen Tagen stand Alberto Montesdeoca vor Gericht. Die Verteidigung plädierte auf Freispruch wegen vorübergehender Geistesstörung und Videospielsucht, die Anklage auf 20 Jahre wegen hinterhältigen Mordes. Die Geschworenen schlossen sich der Auffassung der Staatsanwaltschaft an.

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