Junge Mutter bricht nach zwei Tagen ohne Essen auf der Straße zusammen


Die junge Frau hatte sich nicht bei der Sozialbehörde gemeldet, weil sie sich schämte

Die zunehmende Verarmung bis hin zur vollständigen Mittellosigkeit empfinden viele Betroffene als Schande. Dies wurde neulich in Santa Cruz unter Beweis gestellt, als eine 28-jährige Frau in Begleitung eines Kleinkinds auf offener Straße zusammenklappte.

Die alleinerziehende Mutter gestand den Beamten der Ortspolizei, seit zwei Tagen nichts mehr gegessen zu haben, weil sie mittellos sei. Die Polizisten fanden die Frau am Boden liegend neben dem Kinderwagen. Der Vater ihres zweijährigen Sohnes, berichtete sie, wohne nicht in Spanien, sie selbst stamme aus Venezuela und habe auf der Insel keine Familie. Sie wohne mit ihrem Kind in einem Zimmer in einer Wohngemeinschaft im Ortsteil Los Gladiolos von Santa Cruz.  200 Euro müsse sie im Monat für die Miete bezahlen. Nun drohe ihr, da ihr das Geld ausgegangen sei, die Obdachlosigkeit. Auf die Frage der Beamten, warum sie sich bislang nicht bei der Sozialbehörde gemeldet habe, erwiderte sie, dass sie sich für ihre Lage schäme. Alles Essen, was sie auftreiben könne, sei für ihr Kind.

Nun wollen sich die Sozialarbeiter von Los Gladiolos um die notleidende junge Frau kümmern. Den Polizisten, die sie fanden, ist es ein persönliches Anliegen, das Wohlergehen dieser jungen Mutter und ihres Kindes sicherzustellen.

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