„Kaiser“ präsentierte die Fußball-WM in Madrid


© EFE

Franz Beckenbauer besuchte die Deutsche Botschaft und die Deutsche Schule in Madrid

„Hier konnten wir schon Präsidenten, Kanzler und Minister begrüßen, doch ein Kaiser hat uns noch nicht besucht“, scherzte Detlef Weigel, der deutsche Botschafter in Madrid, als er Franz Beckenbauer und eine Delegation des Organisationskomitees der Fußballweltmeisterschaft 2006 in den Räumen der Botschaft begrüßte.

Madrid – Doch bevor die offizielle Präsentation vor zahlreicher Prominenz aus Politik, Wirtschaft und vor allem aus der Welt des Fußballs im Rahmen einer großen Gala im Casino von Madrid begann, hatte Franz Beckenbauer noch einige Aufgaben zu erfüllen, die ihm gewiss große Freude machten.

In der Deutschen Schule von Madrid überreichte er den Preis des Talentwettbewerbs 2006, der vom Goethe-Institut ausgerichtet wird, an eine spanische Schülerin. Später machte er den Ehren-Anstoß für ein Fußballspiel zwischen der Mannschaft der Deutschen Schule und Schülern der Nuestra Señora del Pilar-Schule von Madrid, das die deutschen Schüler übrigens mit 2 – 0 gewannen.

Total überrascht war Kaiser Franz von dem überwältigenden Medieninteresse, das ihm auf dieser zwanzigsten Station seiner Vorstellungstour durch die WM-Teilnehmerländer zuteil wurde. Sogar sein „Anstoß“ auf dem Rasen des Botschaftsgeländes war in den Hauptnachrichten der wichtigsten Fernsehsender zu sehen.

Tipp vom Kaiser

Natürlich löcherten ihn die Medienvertreter auch in Madrid mit der unvermeidlichen Frage: „Wer wird Weltmeister?“ Sein Tipp – Brasilien, aber auch die spanische Nationalmannschaft werde es sehr weit bringen.

Nach der Vorstellungszeremonie hatte er Gelegenheit, mit alten Freunden Erinnerungen auszutauschen, wie mit dem derzeitigen spanischen Nationaltrainer Luis Aragonés, der seinerzeit im Verein von Atlético de Madrid spielte und der 1974 im Endspiel um den Europa-Cup gegen die Bayern aus München gewann.

Ein wenig Enttäuschung war bei der deutschen Delegation aufgekommen, weil der Kaiser nicht vom König (Juan Carlos) empfangen wurde. „Der Besuch Beckenbauers wurde hier nicht offiziell bekannt gegeben“, hieß es später aus dem Königshaus. Und Ministerpräsident José Luis Zapatero, der ein großer Fußballfan ist, befand sich auf einer offiziellen Reise in Ceuta und Melilla.

Immerhin wurde der Kaiser von den „Königlichen“ von Real Madrid begrüßt. Der ehemalige Starspieler und heutige Vizepräsident des Vereins, Emilio Butrageño sowie verschiedene Promis aus der Mannschaft hießen das Komitee willkommen.

„Die spanische Mannschaft gehört neben Frankreich, Italien, Deutschland und Argentinien zu den Favoriten“, versicherte Beckenbauer und werde bestimmt eine bedeutende Rolle spielen.

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