Kalter und trockener Januar


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Auf Teneriffa sind die Wasserbecken nur zu 55% gefüllt

Kanarische Inseln – Das Wetteramt Aemet hat bestätigt, dass der Monat Januar kalt bis sehr kalt und hauptsächlich trocken war. In ihrem jüngsten Bericht haben die Meteorologen festgehalten, dass es insbesondere an der Küste und in den Mittellagen ungewöhnlich kalt gewesen ist, während es in den Höhenlagen eher wärmer war. In den Gemeinden Candelaria, El Pinar, Telde und Maspalomas handelte es sich um den kältesten Januar der letzten zehn Jahre. Die nie­drigsten Temperaturen an der Küste wurden in La Aldea de San Nicolás (5.1.: 7°C), und am Flughafen von Lanzarote (21.1.: 8°C) gemessen, die absolute Niedrigtemperatur an der Teide-Seilbahn (17.1.: -11,5°C). Im Durchschnitt werden im Januar zwei Calima-Tage erwartet, in diesem Januar waren es drei. In den ersten Februar-Tagen überstieg die Staubkonzentration in der Luft um bis zu vier Mal die von der EU empfohlenen Werte.

Sorge um die Ernte

Sorgen bereitet auch die anhaltende Trockenheit. Am 11. Februar informierte Balten, cabildoeigenes Unternehmen für die Verwaltung der Wasserbecken und die Versorgung der Landwirtschaft, aufgrund der ausbleibenden Regenfälle seien die Becken auf Teneriffa nur zu 55% ihrer Kapazität gefüllt. Jesús Morales, Leiter der Ressorts Landwirtschaft, Viehwirtschaft und Fischerei, erklärte gegenüber einer Inselzeitung, bis zum Sommer sei noch viel Zeit, sodass sich die Wasserstände wahrscheinlich rechtzeitig erholen würden. Das Cabildo würde daran arbeiten, die durch Meerwasser-Entsalzung gewonnene Wassermenge zu erhöhen. Sein Ressort und der Inselwasserrat würden sich dieser Tage zusammensetzen und einen Plan aufstellen, um Maßnahmen zu ergreifen, sollten die Regenfälle weiter ausbleiben.

Laut Morales wirke sich die Trockenheit bereits auf die landwirtschaftliche Produktion aus, beispielsweise bei der Kartoffel, die im Norden im Januar gesät und zwischen Mai und Juli geerntet würde. Im Süden würde sich der Wassermangel auf die Ernte von Bananen, Avocados, Ananas, Feigen und Äpfel auswirken.

Javier Gutiérrez, Experte der Vereinigung von Land- und Tierwirten der Kanaren (Asaga), erklärte, nach den regenarmen Monaten Dezember und Januar mit minimalen Niederschlägen seien die Bauern besorgt. Im Süden sei kein Regen gefallen, und auch der Trockenanbau der Kartoffel im Norden verlange nach Wasser. Man mache sich auch Sorgen über die Auswirkungen für das Getreide, die Banane, die Kartoffel und die Trauben.

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