Kampagne ermutigt zum HIV-Schnelltest


Jeder dritte Infizierte weiß nicht, dass er sich angesteckt hat

Europaweit sind in den letzten Jahren auch die Aids-Aufklärungskampagnen der Wirtschaftskrise zum Opfer gefallen, Spanien macht hier keine Ausnahme.

Madrid – Den Tag des HIV-Tests am 20. Oktober nahmen Gesundheitsministerium, staatliche Aids-Beauftragte und der Pharmakonzern Gilead nun jedoch zum Anlass, eine neue Aktion ins Leben zu rufen, um die Angst vor einem HIV-Schnelltest zu nehmen.

Die Experten schätzen, dass in Spanien zwischen 130.000 und 150.000 Personen mit dem HIV-Virus infiziert sind, jedoch jeder Dritte nichts von seiner Ansteckung weiß und dass diese Personengruppe das Virus an die Hälfte der jährlich rund 4.000 Neuinfizierten weitergibt. Zudem würden circa die Hälfte der Neuansteckungen erst sehr spät entdeckt, obwohl eine frühzeitige Diagnose und sofortige Behandlung den Ausbruch der Krankheit verhindere und ein normales Leben ermögliche, erklärte Jorge del Romero, Direktor des Ärztezentrums Sandoval bei der Vorstellung der Kampagne.

Die Aktion mit dem Motto „Bestimme selbst über Deine Gesundheit. Mach den HIV-Test.“ („Marca el ritmo de tu salud. Hazte la prueba del VIH.“) beabsichtigt, den Menschen die Angst vor einem Test und diesem sein Stigma zu nehmen. Del Romero erklärte die Diskriminierung von Aids-Patienten zu einem großen Problem, denn diese sorge u.a. auch für die Angst vor einer Untersuchung bei der Bevölkerung. Dabei sei es für Personen, die sich möglicherweise einem Risiko ausgesetzt hätten, lebenswichtig, sich dem Test zu unterziehen. In seiner Schnellversion mittels Teststreifen liefere dieser innerhalb von 20 Minuten ein Ergebnis, betonte del Romero.

Jorge Garrido, Sekretär der staatlichen Aids-Koordinationsstelle Cesida, gab an, in den letzten Jahren habe man beobachtet, dass bei den Jugendlichen die Angst vor einer HIV-Infektion gesunken sei. Ramón Aguirre vom Madrider Gesundheitsdienst hob hervor, auch heutzutage könne man sich weiterhin mit dem HIV-Virus anstecken.

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