Kampagne für Tieridentifizierung und -vermittlung


Jedes Jahr werden nach Schätzungen des Cabildos 2.500 Tiere ausgesetzt

Teneriffa – Das Cabildo plant über das Amt für Landwirtschaft eine inselweite Kampagne, um die Identifizierung von Haustieren und die Vermittlung von Tierheimhunden zu fördern. Dies teilte Ressortleiter Jesús Morales mit. Nach einem Treffen mit Vertretern der einzelnen Gemeinden sei beschlossen worden, durch eine Kampagne das Bewusstsein der Bevölkerung für diese inselweite Problematik zu stärken. Die Identifizierung von Haustieren, insbesondere Hunden, sei eine grundlegende Voraussetzung, um dem Aussetzen von Tieren entgegenzuwirken, erklärte er.

Des Weiteren sprach Morales auch das angestrebte Inselnetz von Tierheimen an. Obwohl die Aufnahme und Betreuung ausgesetzter Tiere Sache der Gemeinden sei, arbeite das Cabildo an der Schaffung neuer Kreistierheime. Die Zahl der Tierheimplätze müsse laut Berechnungen der Inselverwaltung auf 2.250 steigen. Deshalb sei es notwendig, ein weiteres Tierheim für Santa Cruz und La Laguna mit 450 Plätzen zu bauen, ebenso wie das Tierheim Valle Colino mit weiteren 125 Plätzen zu vergrößern.

Im Norden der Insel, wo bislang ausschließlich private Tierheime herrenlose Tiere betreuen, müsse ein Tierasyl im Orotavatal und ein weiteres in Icod de los Vinos gebaut werden, erklärte Morales weiter. Im Süden gibt es bereits ein Heim – Tierra Blanca –, das dem Cabildo untersteht. Auch dieses Tierheim soll mit 100 weiteren Plätzen ausgebaut werden. Im Südwesten der Insel seien die Tierheimplätze in Adeje nicht mehr ausreichend, und das Cabildo wolle mittelfristig den Bau eines Kreistierheims für die Gemeinden Adeje bis Santiago del Teide und Guía de Isora vorantreiben, so Morales.

Nach Schätzungen des Cabildos werden auf der Insel jährlich rund 2.500 Hunde ausgesetzt, was nach Auskunft von Jesús Morales etwa einem Prozent aller gemeldeten Haustiere entspricht. In den Haustierregistern sind derzeit 255.167 Tiere eingetragen, davon sind 237.456 Hunde und 17.711 Katzen.

Das Cabildo lehne die Tötung von Tieren in Tierheimen ab, versicherte Jesús Morales. Um das Aussetzen von Tieren wirksam zu bekämpfen sei jedoch die Identifizierung der Haustiere wichtig, ebenso die Bestrafung von Besitzern, die ihre Tiere nicht mit Mikrochip versehen oder aussetzen. Parallel dazu müssen die Tierheime vergrößert, das Haustierregister digitalisiert und die Jagdhunde erfasst werden. Tierschutzkampagnen seien dabei zur Förderung von Hundevermittlungen und zur allgemeinen Bewusstseinsstärkung der Bevölkerung wichtig.

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