Kanaren an der Spitze des Exports von Zuchtfisch


© Moisés Pérez

In Zukunft sollen in den Aquakulturanlagen auch Mollusken gezüchtet werden

Die Marikultur oder marine Aquakultur gewinnt auf den Kanarischen Inseln immer mehr an Bedeutung. Laut eines Berichts des regionalen Fischereiressorts lagen die Inseln im vergangenen Jahr spanienweit an der Spitze was den Export von Zuchtfisch – Dorade (Goldbrasse) und Wolfsbarsch – angeht.

Die Jahresproduktion liegt auf dem Archipel bei 10.000 Tonnen, und wie der Vizeleiter des Ressorts, Víctor Jordán, mitteilte, liegen Genehmigungen für weitere 10.000 Tonnen vor. Als besonders positiv unterstrich er, dass der Sektor der Marikultur praktisch ohne Subventionen auskommt, lediglich für die Schaffung einer neuen Anlage mit Netzgehegen werden europäische Gelder eingesetzt.

Ein großer Teil der auf den Kanaren gezüchteten Speisefische wurde im letzten Jahr in die USA, nach Italien, Frankreich und auch Griechenland exportiert. Die Nachfrage ist groß. Und so prognostiziert Víctor Jordán diesem Wirtschaftszweig eine „vielversprechende“ Zukunft.

Während sich die Marikulturen bisher mehr oder weniger auf die Aufzucht von Dorade und Wolfsbarsch beschränkten, steigt nun auch die Nachfrage nach Algen und Mollusken. Auf Fuerteventura laufen bereits Testversuche, um die kanarische Miesmuschel in marinen Aquakulturen zu züchten. Der Aufzuchtversuch der kanarischen Teppichmuschel war bereits erfolgreich. Nun wird außerdem geprüft, wie die in Galicien angewandte Muschelzucht an Schwimmkörpern aus Holz auf den Kanaren übernommen werden kann, um eine hier vorkommende Jakobsmuschelart zu züchten.

Aufstrebender Wirtschaftszweig

Die rückläufige Produktivität der traditionellen Fischerei hat dafür gesorgt, dass sich das Geschäft mit Zuchtfischen mit den Jahren immer weiter entwickelt hat. Heute haben die marinen Fischzuchten große wirtschaftliche Bedeutung auf den Inseln. Dass es sich um einen aufstrebenden Wirtschaftszweig handelt, beweisen die Zahlen: 1998 wurden jährlich noch 456 Tonnen Fisch gezüchtet, heute sind es 10.000 Tonnen. 33 Unternehmen betreiben Marikulturen an der kanarischen Küste. Die meisten davon beschränken sich auf die Zucht der Speisefische Dorade und Wolfsbarsch. In Zukunft soll die kontrollierte Aufzucht auch auf andere Speisefischarten, Mollusken und Tintenfische ausgeweitet werden.

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