Kanaren melden sich dank Unsicherheit anderer Urlaubsziele zurück


© Moisés Pérez

Die Inselgruppe steht wieder oben auf der Hitliste vieler Touristen

Naturkatastrophen, Vogelgrippe, Terrorismus und sogar die Polemik um die Mohammed-Karikaturen haben einen Nebeneffekt bewirkt, der sich auf die Kanarischen Inseln mit höheren Erwartungen an die diesjährige Sommersaison überträgt.

Die Inselgruppe im Atlantik, die in letzter Zeit immer stärker gegen die Konkurrenz günstiger Urlaubsziele, die ebenfalls Sonne und Strand bieten, oder für Nordeuropäer schneller zu erreichende Ferienziele zu kämpfen hatte, bahnt sich wieder einen Weg nach oben.

„Guter Sommer“

Die Kanaren scheinen langsam aber sicher auf die Hitlisten der Touristen zurückzukehren. Dies geht aus dem jüngsten Bericht des spanischen Tourismusinstituts Turespaña hervor, das unter anderem meldet, dass Urlaubermärkte wie Deutschland und Italien die Inseln neu entdecken. Für die Kanaren sagt Turespaña einen „guten Sommer“ voraus, denn viele europäische Urlauber sind auf der Suche nach sicheren Ferienzielen. Trotzdem, räumt Turespaña ein, werden in diesem Jahr die Balearen am meisten von dieser neuen Reservierungswelle profitieren.

Während die Menschen in Deutschland wieder Hoffnung auf eine Besserung der Wirtschaftslage schöpfen, was sich in einer größeren Ausgabenbereitschaft – auch für Urlaubsreisen – überträgt, führen die Airlines einen Preiskrieg, der zum Reisen animiert. Das Lufthansa „betterFly“-Angebot, das Flüge europaweit für 99 Euro anbietet und das zunehmend größer werdende Angebot an Billig-Airlines begünstigt zwar weniger die Kanarischen Inseln. Andere spanische Urlaubsziele wie Murcia oder Granada werden sich allerdings darüber freuen.

Wie eine Umfrage unter 2.600 deutschen Reisebüros ergab, erholt sich der Sektor insoweit, dass 11,9% mehr Flugtickets (im Vergleich zum Vorjahr) und 6% mehr Pauschalreisen verkauft wurden.

Für Kanaren-Konkurrenten wie die Türkei und Ägypten sagt Turespaña sinkende Urlaubszahlen vorher.

Plus von 4%

Der Staatssekretär für Industrie, Handel und Tourismus, Pedro Mejía, rechnet mit einem 4%igen Anstieg der Touristenzahlen in dieser Saison (Mai bis Oktober). Mejía gab sich optimistisch und erklärte, dass die Reservierungszahlen aus Deutschland und Großbritannien eine steigende Tendenz aufweisen.

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