Kanaren unter den teuersten Regionen

Die Mieten sind so hoch wie auf dem Festland. Bei den Gehältern auf den Kanarischen Inseln kann sich das nicht jeder leisten. Foto: efe

Die Mieten sind so hoch wie auf dem Festland. Bei den Gehältern auf den Kanarischen Inseln kann sich das nicht jeder leisten. Foto: efe

Mieten steigen auf historische Höchststände, Kaufen ist viel „günstiger“

Kanarische Inseln – Schlechte Nachrichten für Mieter auf den Kanarischen Inseln und auch im übrigen Spanien. Der Anstieg des Verbraucherpreisindex (VPI) lag im Dezember bei 6,7% gegenüber dem Vorjahr. Das bedeutet, dass Personen, deren Miete vertraglich an die jährliche Aktualisierung des VPI gebunden ist, im Jahr 2022 fast 7% mehr zahlen müssen. Der Anstieg des VPI in den letzten Monaten hat dazu geführt, dass die Mietverträge um mehr als 550 Euro pro Jahr gestiegen sind. Das bedeutet, dass die Mieter in 2022 durchschnittlich 46 Euro mehr pro Monat zahlen werden. Der VPI ist die gängigste Referenz für die jährliche Überprüfung der Mietpreise in Verträgen. Es ist die einzige Möglichkeit für den Vermieter, den Betrag während der gesetzlichen Laufzeit des Mietvertrags, die auf 5 Jahre festgelegt ist, zu erhöhen. Dieser Index ist in den letzten zehn Jahren relativ stabil geblieben. Doch die Energiepreise und ihre Auswirkungen auf die Produktionskosten im Allgemeinen haben den VPI auf einen Stand gebracht, der seit fast 30 Jahren nicht mehr erreicht wurde. Die Daten des Portals „Idealista“ zeigen, dass der durchschnittliche Mietpreis auf den Inseln im vergangenen Dezember einen historischen Höchststand von 10,4 Euro pro Quadratmeter erreicht hat. „Infolgedessen wird der Durchschnittspreis für eine Zwei-Zimmer-Wohnung in diesem Jahr 800 Euro erreichen“, so Aythami Rivero, Generalsekreter des Verbandes kanarischer Immobilienmakler ACEGI.

Kaufen statt Mieten

„Die Kanarischen Inseln sind eine der teuersten Regionen, weil es kein Bauland gibt“, erklärte Rivero. Im Dezember 2021 erreichten die durchschnittlichen Quadratmeterpreise auf den Kanarischen Inseln mit 10,4 Euro ein Allzeithoch. Im Dezember lag der Durchschnittspreis pro Quadratmeter in der Provinz Las Palmas bei 11,1 Euro. In Santa Cruz de Tenerife lag er bei 9,3 Euro. Damit liegen die Kanarischen Inseln an fünfter Stelle der autonomen Regionen mit den höchsten Mietpreisen Spaniens. Nur Madrid, Katalonien, das Baskenland und die Balearen lagen über diesem Wert. Die hohen Mietkosten haben die Canarios dazu veranlasst, den Kauf einer Wohnung der Miete vorzuziehen. Auf dem Archipel sind die Entfernungen sehr gering, sodass diejenigen, die eine Wohnung kaufen, normalerweise nie mehr umziehen müssen. Der niedrige Zinssatz für Hypotheken fördert ebenfalls den Kauf von Wohnungen zum Nachteil des Mietens.

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