24 Millionen Euro für Werbemaßnahmen bestimmt
Kanarische Inseln – Die Kanaren wollen dieses Jahr verstärkt ihre wichtigsten Besuchermärkte, darunter Großbritannien, Deutschland und nordische Länder, umwerben, um den Tourismus auf dem Archipel noch weiter anzukurbeln.
Die kanarische Ministerin für Tourismus, Industrie und Handel, Yaiza Castilla, erklärte in diesem Zusammenhang, die Regierung habe für dieses Jahr ein Budget in Höhe von 24 Millionen Euro freigegeben, um entsprechende Werbemaßnahmen zu finanzieren. Man verfolge dabei erstmalig die Strategie, Themen wie Umwelt und Nachhaltigkeit verstärkt in den geplanten Werbebotschaften zu transportieren. Faktoren wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit gewinnen bei der Wahl eines Urlaubsortes zusehends an Bedeutung bei den Menschen, so die Ministerin.
„Wir müssen unsere Werbung so ausrichten, dass es uns gelingt, die wegen des Klimawandels wachsenden Bedenken der Urlauber, ein so weit entferntes Urlaubsziel auszuwählen, zu entschärfen“, erklärte sie wörtlich. „Die Tatsache, dass Phänomene wie Flugscham immer mehr Aufmerksamkeit gewinnen, dürfen wir nicht ignorieren und müssen unsere Handlungslinien auch entsprechend anpassen.“
Im Hinblick auf den Besucherrückgang von 2,9%, der 2019 im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet wurde, gab sie zu bedenken, 15,1 Millionen Touristen aus In- und Ausland seien immer noch eine gute Nachricht. „Es sind immerhin immer noch 3 Millionen Touristen mehr als die Zahlen, die wir noch vor sechs Jahren verzeichneten, bevor konkurrierende Reiseziele im östlichen Mittelmeerraum dicht machen mussten.“
Neues Bewusstsein bei den Touristen
Die Kanaren dürften sich jedoch nicht ausschließlich darauf konzentrieren, Werbemaßnahmen durchzuführen, um die Inseln weiter als attraktives Reiseziel zu positionieren. Länder wie Deutschland sowie viele nordische Länder durchlebten derzeit eine tiefgehende Transformation, bei der es längst nicht mehr nur um finanzielle Aspekte gehe, sondern vorrangig um Themen wie Klima und Nachhaltigkeit und der damit einhergehenden Bereitschaft der Menschen, das eigene Verhalten zu überdenken. „Wir müssen uns intensiver mit diesem neuen Bewusstsein in der Gesellschaft auseinandersetzen, um Trends zu erspüren und durchdachte Entschei-dungen treffen zu können, welche Strategie wir mittelfristig diesbezüglich anstreben wollen“, so Castilla.
Die Kanaren wollen sich dabei hauptsächlich auf die bislang wichtigsten Besuchermärkte Großbritannien, Deutschland und die nordischen Länder konzentrieren. Auch wenn der Markt inzwischen um einiges diversifizierter sei, seien diese Länder weiter ausschlaggebend für das kanarische Fremdenverkehrsgewerbe. Bei den Werbemaßnahmen soll unter anderem vermittelt werden, dass die Inseln im Vergleich zu Ländern wie die Türkei und Ägypten für Werte wie „Vielfalt, Sicherheit, Bewegungsfreiheit, freie Entfaltung und direkter Kontakt zu der ansässigen Bevölkerung“ stehen.