Kanarische Haftanstalten überfüllt


Die Gefängnisse auf Teneriffa und Gran Canaria zählen zu den überlastetsten Spaniens

Dass die kanarischen Gefängnisse im Besonderen und die spanischen im Allgemeinen unter chronischer Überlastung leiden, ist nichts Neues. Dass die beiden größten Gefängnisse von Gran Canaria und Teneriffa jedoch zu den 20 spanischen Haftanstalten gehören, in denen die Überfüllung besonders gravierend ist, sorgte für Überraschung.

Einer kürzlichen Erhebung zufolge herrscht in den besagten 20 Anstalten eine Über-lastung von durchschnittlich 200 Prozent.

Von den beiden kanarischen Gefängnissen ist das von Gran Canaria, „Salto del Negro“, am meisten von Überfüllung betroffen. Im März dieses Jahres waren dort 1.439 Personen inhaftiert, obwohl die Anstalt nur über ein Kapazität von 640 Plätzen verfügt. Ähnliche Zustände herrschen im „Tenerife II“. Im gleichen Monat waren dort bei einer eigentlichen Kapazität von 777 Plätzen 1.635 Häftlinge untergebracht.

Das dritte kanarische Gefängnis, das auf der Liste der überfülltesten Anstalten steht, ist das von Lanzarote. 154 Plätze stehen zur Verfügung, doch waren im März dieses Jahres dort 279 Häftlinge untergebracht.

Spanienweit am schlimmsten von der Überlastung betroffen sind mit fast 400 Prozent jedoch die Haftanstalten von Martutene (San Sebastián), Ceuta, Basauri (Vizcaya), Ibiza und Murcia.

Auffällig ist in diesem Zusammenhang, dass die Rate ausländischer Häftlinge in spanischen Gefängnissen im Zeitraum 2000 – 2008 von 18 auf 35,5 Prozent gestiegen ist.

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