Kanarische Unternehmer klagen, dass die Krise sie mit aller Wucht trifft

Geschlossene Geschäfte an der menschenleeren Promenade San Telmo in Puerto de la Cruz. Foto: EFE

Geschlossene Geschäfte an der menschenleeren Promenade San Telmo in Puerto de la Cruz. Foto: EFE

Kanarische Inseln – Die beiden Unternehmerverbände von Teneriffa und Gran Canaria haben die von der spanischen Regierung ergriffenen wirtschaftlichen Maßnahmen als „verfehlt und kontraproduktiv“ bezeichnet. Die wirtschaftlichen Einschränkungen, die von der Regierung angeordnet wurden, sowie die arbeitspolitischen Maßnahmen werden beispiellose Auswirkungen auf die kanarische Wirtschaft haben, die sich auf sozialer Ebene fortsetzen werden, warnen sie.

Der Dachverband der kanarischen Unternehmerverbände „Confederación Canaria de Empresarios (CCE)“ fürchtet, dass sich die von der Regierung verhängten drastischen Maßnahmen vor allem auf die Selbstständigen und Kleinunternehmer im Dienstleistungsbereich, in der Industrie, im Baugewerbe und in der Landwirtschaft auswirken werden. Von CCE aus wird gewarnt, dass diese Situation die definitive Schließung vieler Unternehmen und den Ruin für viele Selbstständige bedeuten wird, weshalb die Regierung dringend und umgehend weitere Maßnahmen treffen müsse, um diese dramatische Situation einzudämmen und damit keine massive Zerstörung von Unternehmertum und Arbeitsplätzen stattfindet.

CCE hält viele der Entscheidungen der Regierung für verfehlt und kontraproduktiv und fordert steuerrechtliche, finanzielle und berufliche Maßnahmen, um das Überleben der Unternehmen und schlussendlich den Fortbestand vieler Arbeitsverhältnisse zu sichern.

CCE-Präsident José Carlos Francisco bedauerte zutiefst, dass die Atmosphäre des Konsens, die zwischen Unternehmern und der Zentralregierung geherrscht habe, „gestört“ worden sei, vor allem infolge der letzten Dekrete, die ohne Konsens „und das letzte davon [gemeint ist das Dekret vom 29. März] nur eine halbe Stunde vor seinem Inkrafttreten“ verabschiedet wurden. Weiter kritisierte er, dass die Einschränkung der Handlungsfähigkeit der Unternehmer, unter anderem indem Kündigungen untersagt werden, für große Unsicherheit und Misstrauen sorge, ebenso die Tatsache, dass die Arbeitnehmer nach Hause geschickt werden, die Arbeitgeber aber trotz ausbleibender Einnahmen weiter die Gehälter bezahlen sollen. Der Dachverband CCE erklärt in einer von seinem Generalsekretär José Cristóbal García García unterzeichneten Stellungnahme vom 30. März abschließend, dass die kanarischen Unternehmen die angeordneten gesundheitlichen Maßnahmen befolgen werden, da die Gesundheit der Menschen höchste Priorität habe. Dennoch übt der Verband harsche Kritik an der Vorgehensweise und den Entscheidungen der Zentralregierung. „Idyllisch und wenig realistisch“ sei der Standpunkt der Regierung, dass am Tag nach der Aufhebung der Einschränkungen die Auswirkungen des Geschehenen keine Folgen haben werden, womit die Offensichtlichkeit einer globalisierten Wirtschaft eindeutig geleugnet werde, so der CCE in seiner Stellungnahme.

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