Kantabrien führt die Herbstferien ein


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Eine Studie bestätigt den europaweiten Trend

Santander – Aufgrund des Klimas finden in Spanien die Ferien seit jeher vornehmlich in den Sommermonaten statt. Herbstferien gibt es hier nicht. Das hat einen guten Grund, schließlich herrschen hier im Sommer in den Klassenzimmern unzumutbare Temperaturen. In Spanien sind die zwölf Wochen Sommerferien Tradition. Doch Kantabrien hat vor einigen Monaten den Vorstoß unternommen, dem europäischen Trend nach Herbstferien zu folgen und den Schulkalender dementsprechend anzupassen.

Eine Studie der EU-Kommission untersucht die Schulkalender von 37 Staaten in Europa, von denen 24 ihre Schüler im Herbst für mehrere Tage in die Ferien entlassen. Insbesondere Länder in der Mitte und im Norden Europas haben im Vergleich zu Spanien kürzere Sommerferien. Nach der Zahl der Unterrichtstage liegt Spanien mit 175 jährlich im europäischen Durchschnitt.

In Kantabrien begründete der Ressortleiter für Bildung bei der Regionalregierung, Ramón Ruiz, den Vorstoß mit einer effektiveren Verteilung der Unterrichtstage. Hier wurden nicht nur die Herbstferien eingeführt, sondern für jeden zweiten Monat eine Periode freier Tage in den Schulkalender aufgenommen.

Die Eltern, die bei der Diskussion und Entscheidung nicht einbezogen wurden, sind skeptisch. Leticia Cardenal vom Dachverband der Eltern- und Schülervereinigungen erklärte, man wolle abwarten, wie sich das Schuljahr entwickle, wie die Schüler auf den neuen Kalender reagierten und ob die Schulen tatsächlich während der unterrichtsfreien Tage die Schulkantinen öffnen sowie Aktivitäten anbieten würden.

In Katalonien will die zuständige Ressortleiterin Meritxell Ruiz ebenfalls die Debatte um die Einführung der Herbstferien in Gang bringen.

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