Demonstration gegen Kläranlage in La Victoria
Teneriffa – In La Victoria de Acentejo haben sich am 8. Februar mehrere Hundert Einwohner der Demonstration gegen die Pläne einer Kläranlage an der Küste angeschlossen, zu der die Verantwortlichen im Rathaus aufgerufen hatten. Sämtliche im Rathaus vertretenen Parteien hatten bereits ihre Ablehnung einer Abwasserbehandlungsanlage in ihrer Gemeinde kundgetan.
Die Pläne des Wasserwirtschaftsrats der Insel sehen bis 2020 fünf neue Kläranlagen in verschiedenen Inselgebieten vor, darunter die Anlage für den Landkreis Acentejo, der die Gemeinden Santa Úrsula, La Victoria und La Matanza de Acentejo umfasst, und die an La Victorias Küste gebaut werden soll.
Vom Rathaus aus marschierten die Demonstranten in Richtung Küste bis zu dem Gebiet, in dem die Kläranlage gebaut werden soll. Auf Transparenten brachten sie ihre kategorische Ablehnung dieser Einrichtung zum Ausdruck. La Victorias Bürgermeister Haroldo Martín, der in der ersten Reihe mitlief, gab zu bedenken, dass das Gelände, auf dem die 10.000 Quadratmeter große Anlage gebaut werden soll, aktuell als „geschütztes Naturgebiet“ eingestuft ist. Was Flora und Fauna in diesem Gebiet angeht, werde wohl nach dem Bau nichts mehr sein wie vorher.
Scharmützel um Standort
Die Äußerung von Haroldo Martín, die Kläranlage solle anstatt in La Victoria doch in Santa Úrsula gebaut werden, hat ihm herbe Kritik seines dortigen Amtskollegen beschert. Juan Acosta bezeichnete es als „unerhört“, dass eine Gemeindeverwaltung eine Kläranlage ablehne und vorschlage, sie in der Nachbargemeinde zu bauen. Derartige Äußerungen würden lediglich die Bürger gegeneinander aufbringen. Außerdem sei die Entscheidung über den Standort bereits vor langer Zeit gefallen und auf das Urteil von Fachleuten zurückzuführen. Das Argument aus dem Rathaus von La Victoria, die Einwohnerzahl bei der Standortfrage zu berücksichtigen, wies er zurück. La Victoria hat deutlich weniger Einwohner als Santa Úrsula.
Indessen erinnerte Haroldo Martín daran, dass die Kläranlage nicht allein „ein Problem“ seiner Gemeinde, sondern des Landkreises sei. Santa Úrsula, La Victoria und La Matanza sollen daran angeschlossen werden. „Ich werde nicht die Hände in den Schoß legen, während geplant ist, das Abwasser des Landkreises in unserer Gemeinde zu klären; ich fordere Respekt und Solidarität, andernfalls sollte jede Gemeinde ihre eigene Kläranlage in ihrem Gemeindegebiet bauen“, sagte er.
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