Kaum schneller als Fußgänger


© M. Pérez

Autos quälen sich in Stoßzeiten mit Schrittgeschwindigkeit durch Santa Cruz de Tenerife

In einem Aspekt unterscheidet sich Teneriffas Hauptstadt Santa Cruz kaum von den großer Metropolen der Welt: Die Fahrzeuge der Einwohner und die unzähligen Pendler, die in der Rush-hour von überall in die Stadt strömen, verstopfen die Innenstadt zunehmend. Die Durchschnittsgeschwindigkeit in der Stadt verringert sich dann auf nur 7 km/h – kaum schneller als ein Fußgänger.

Schaut man sich die Zulassungszahlen an, braucht man sich nicht zu wundern: Im Stadtgebiet von Santa Cruz sind derzeit 146.000 Fahrzeuge angemeldet, 14 Prozent mehr als noch vor vier Jahren. Aneinandergereiht ergäben sie eine Autoschlange von über 732 Kilometern. Das ist eindeutig zuviel für eine Stadt von 221.000 Einwohnern.

Die Parkplatzknappheit bedeutet für viele der Pendler ein weiteres Problem und erhöht die Verkehrsdichte unnötig. Durch die verschiedenen Großbaustellen in der Stadt, zum Beispiel für die geplante Straßenbahn, sind über 500 Parkplätze weggefallen. Auch die neuen Fußgängerzonen im Zentrum haben fast 1500 Parkplätze gekostet. Die rund 125.000 Fahrzeuge, die laut Stadtverwaltung täglich in die Stadt strömen, kämpfen somit um die noch verbleibenden 46.000 Parkplätze und 9.500 Stellplätze in Parkhäusern. Man muss nicht lange kalkulieren, um zu merken, dass die Rechnung nicht aufgeht.

Besonders aufgebracht über diese Situation sind die Taxifahrer, die zu den Stoßzeiten kaum noch Geschäft machen, weil viele Fahrgäste lieber zu Fuß gehen. Sie verlangen nun die Schaffung spezieller Fahrstreifen für Busse und Taxen, um wieder besseren Service leisten zu können.

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