Kein Interesse mehr an Teneriffa


Drohnenverbot über dem Nationalpark verhindert Dreharbeiten von Disney

Teneriffa – Die Disney-Tochter Marvel Studios wird nun doch nicht wie geplant auf Teneriffa drehen. Die Aufnahmen für den neuen Film des Marvel Cinematic Universe, für die unter anderem der Teide-Nationalpark als Kulisse dienen sollte, sind nicht möglich. Während auf Fuerteventura die Vorbereitungen für die Dreharbeiten voranschreiten, wurde bekannt, dass die Verordnung des Teide-Nationalparks nicht mit den dort geplanten Dreharbeiten vereinbar ist.

Marvel Studios hatte vor,  Szenen des neuen Marvel-Films „The Eternals“ auf Teneriffa und Fuerteventura zu drehen. Nachdem jedoch bekannt wurde, dass die Produktion den Einsatz von Drohnen über dem Nationalpark plante, mussten die Verantwortlichen über das entsprechende Verbot informiert werden, was dazu führte, dass Teneriffa als Drehort nicht mehr infrage kam. Vorerst wird also nur auf Fuerteventura gedreht werden.

Auf Teneriffa war mit Einnahmen in Millionenhöhe im Zuge der Dreharbeiten gerechnet worden, und es wurde Kritik laut, dass die Nationalparkverordnung Ausnahmeregelungen zulassen sollte, damit die Insel in Zukunft Filmprojekte diesen Ausmaßes nicht mehr verliert. Das Überfliegen des Teide-Nationalparks mit Flugzeugen oder Hubschraubern unterhalb der 1.000-Meter-Grenze ist laut der Verordnung nicht zulässig. Ebenso verboten ist der Einsatz von Drohnen im gesamten Nationalparkgebiet.

Aus dem Cabildo hieß es, man habe sich, unmittelbar nachdem man erfahren habe, dass die Produktionsfirma den Einsatz von Drohnen plante, mit dieser in Verbindung gesetzt und sie über das Verbot informiert. Daraufhin, so der zuständige Inselrat, José Gregorio Martín Plata, habe man sich intensiv darum bemüht, die Dreharbeiten zu ermöglichen  und auch eine Lösung gefunden, doch es sei leider „zu spät“ gewesen. Die Produktionsfirma hätte zu diesem Zeitpunkt bereits das Storyboard geändert, und der Teide-Nationalpark tauchte darin nicht mehr auf, erklärte Martín Plata. Künftig wolle man mit Produktionsfirmen, die auf der Insel drehen wollen, enger zusammenarbeiten und aktiver kommunizieren, um Missverständnissen vorzubeugen, fügte er hinzu.

Die Dreharbeiten zu dem neuen Marvel-Film waren als größtes Filmprojekt des Jahres 2019 auf den Kanarischen Inseln angekündigt worden. Hollywood-Stars Angelina Jolie, Salma Hayek und Richard Madden gehören zum Cast.

„Die Nationalparks sind weder Filmsets noch Vergnügungsparks“

Der Leiter des kanarischen Umweltressorts, José Antonio Valbuena, hat sich klar für den Fortbestand des Drohnenverbots ausgesprochen. „Die Nationalparks der Inseln sind weder Filmsets noch Vergnügungsparks“, erklärte er.

Es sei nicht der erste Konflikt dieser Art, doch es gebe eine Reihe von Werten, die man schützen müsse, erklärte er dem Radiosender Cadena Ser.

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