Kleines „Weihnachtswunder“ in Córdoba


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2-Jähriger überlebt Nacht im Naturpark der Sierra Subbética

Eine Familie aus Córdoba hat zum Jahresbeginn ihr ganz persönliches und mit Sicherheit unvergessliches „Weihnachtsmärchen“ erlebt. Ein Märchen mit Happy End, wie es sich für ein echtes Weihnachtsmärchen gehört.

Córdoba – Alles begann am 2. Januar als Jesús und Carmen Figuero mit ihrem knapp über zwei Jahre alten Sohn Sergio einen erholsamen Nachmittag in dem Bergdorf Los Villares verbringen wollten, wo eine Familienangehörige ein kleines Landhotel unterhält.

Während es sich die Erwachsenen bei Kaffee und Kuchen gut gehen ließen, spielte der Kleine mit seinen Cousins und Cousinen im Gelände um das Anwesen. Gegen 18 Uhr war er auf einmal verschwunden. Alles Rufen und Suchen blieb erfolglos, so dass die Eltern bei Einbruch der eiskalten Nacht die Guardia Civil alarmierten. Beamte der Bürgerwacht, der Lokalpolizei sowie Mitarbeiter der Feuerwehr machten sich sofort auf die Suche. Die Nachricht von dem verschwundenen Kleinkind verbreitete sich in Windeseile in den umliegenden Dörfern, und nach kurzer Zeit gesellten sich auch zahlreiche Anwohner zu den Suchtrupps. Letztendlich waren 300 Helfer zusammengekommen.

Die ganze Nacht hindurch suchten sie in Gruppen aufgeteilt nach Sergio, der jedoch trotz der ständigen Rufe wie vom Erdboden verschluckt schien. Gegen fünf Uhr morgens wurde die Suche unterbrochen.

Doch obwohl Eiseskälte herrschte, waren die Temperaturen in der Zone, in der die Suchtrupps den 2-Jährigen vermuteten in dieser Nacht nicht ganz so unerbittlich. Wie die verzweifelten Eltern später außerdem berichteten, machte ihnen die Tatsache Mut, dass Sergio den winterlichen Temperaturen gerecht angezogen war.

Sobald es wieder hell wurde, setzten die Suchtrupps ihre Arbeit fort. Inzwischen war auch eine Einheit der Guardia Civil von Sevilla hinzugestoßen. Endlich, gegen neun Uhr morgens, fand ausgerechnet ein Onkel den kleinen Sergio. Der 2-Jährige lief mit einem Stiefel in der Hand und rief nach seiner Mutter. Sobald er den Erwachsenen sah, stürzte er sich in seine Arme. Seit seinem Verschwinden waren 15 Stunden vergangen.

Wie die Guardia Civil den Medien später berichtete, wurde der Kleine in einem Olivenhain etwa 500 Meter von der Zone entfernt entdeckt, von wo er verschwunden war. Obwohl das gesamte Gebiet in der Nacht mehrmals durchkämmt wurde, war Sergio nicht gefunden worden. Es wird angenommen, dass der Kleine eingeschlafen war und deswegen die Rufe der Suchtrupps nicht gehört hatte.

Wie durch ein Wunder litt das Kind nach seiner langen Nacht im Freien lediglich an einer leichten Unterkühlung und Blasen an den Füßen. Das erste, was Sergio ausrief, als er seine Eltern erblickte, war „Mama“. Wenig später verlangte er nach seinem „Fläschchen“.

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