An zwei aufeinanderfolgenden Tagen sorgten Verkehrsunfälle stundenlang für „Stop and Go“ auf der TF-5
Teneriffa – Gleich an zwei aufeinanderfolgenden Tagen kam es wieder zum Kollaps auf der Nordautobahn TF-5. Sowohl am Nachmittag des 29. als auch am frühen Morgen des 30. Oktober ereignete sich auf einer der wichtigsten Verkehrsadern der Insel ein Verkehrsunfall mit anschließender kilometerlanger Autoschlange. Das zu den morgendlichen Stoßzeiten erheblich gesteigerte Verkehrsaufkommen in Richtung Santa Cruz tat ein Übriges, um den Stau bis nach Santa Úrsula zu verlängern. Für die 30 km lange Strecke zwischen La Orotava und Santa Cruz benötigten die Autofahrer über zwei Stunden. Viele der Betroffenen beschwerten sich in sozialen Netzwerken über die unhaltbaren Zustände, die sich seit Jahren wiederholen. Ein Verkehrsunfall reicht aus, um die komplette Autobahn lahmzulegen. Mit der Folge, dass regelmäßig Angestellte zu spät zur Arbeit, Patienten zu spät zu Arztterminen und Flugreisende zu spät zum Flughafen kommen. Zu dem wirtschaftlichen Schaden kommt der gesundheitliche hinzu, den die im Stau feststeckenden Fahrer durch Stress erleiden.
Regionalpräsident Fernando Clavijo erklärte im Interview mit Radio El Día, es entspreche der Realität, dass sich die großen Straßenbauprojekte Teneriffas verzögert hätten. Doch sei nicht allein die Kanarenregierung dafür verantwortlich, denn Proteste, Demonstrationen und Rechtsstreitigkeiten sowie die Aussetzung des Straßenbauabkommens seitens des Staates hätten die Umsetzung wichtiger Infrastrukturvorhaben verzögert.
Cabildo-Präsident Carlos Alonso erklärte, dass die Nordautobahn schmal und oftmals nicht ausreichend Platz vorhanden sei, um bei einem Unfall die Fahrbahn umgehend zu räumen. So würde sich während der Stoßzeiten in kürzester Zeit eine lange Schlange bilden. Alonso führte die aktuellen Maßnahmen seiner Behörde zur Verbesserung des Verkehrsflusses an: Der Bau des Busfahrstreifens zum Busbahnhof von La Laguna, der seit dem 30. Oktober in Betrieb ist und den Anchieta-Kreisverkehr entlastet, die Verbesserung der Anschlussstelle Coromoto-San Benito, die Ausarbeitung der Projekte zur Verbesserung der Zufahrt zur TF-24 nach La Esperanza, sowie zur Anlegung der dritten Fahrspur zwischen Guamasa und Los Rodeos – die Bauarbeiten sollen im kommenden Jahr beginnen – oder die Vorbereitung zum Vergabeverfahren für die Installation von Fußgängerbrücken beim Anchieta-
Kreisverkehr. Parallel werde an der neuen App zur Belohnung von Mitfahrgemeinschaften und an der Förderung des öffentlichen Transports sowie der Verlegung von medizinischen Diagnoseverfahren in den Inselnorden gearbeitet. Einzig und allein seitens der Universität von La Laguna habe man kaum Unterstützung zur Erleichterung des Verkehrsaufkommens erfahren, so Alonso, der vor einiger Zeit die Universität um Neuverteilung der Unterrichtszeiten gebeten hatte. Mittelfristig erhofft sich Alonso insbesondere von dem geplanten Bau eines reversiblen Busfahrstreifens in der Mitte der Autobahn eine spürbare Entlastung.
Derweil hat José Manuel Hernández, ein Betroffener aus La Orotava, auf Change.org eine Unterschriftenaktion unter dem Motto „Schluss mit den Staus, Lösungen für die Nordautobahn“ gestartet. Er verlangt eine umgehende, spürbare Verbesserung der unzumutbaren Lage. Das Verkehrschaos würde sich negativ auf die Gesundheit der Fahrer, deren Beruf bzw. Ausbildung auswirken. Konkret fordert Hernández eine Verbesserung der Anschlussstellen zwischen La Matanza und Los Rodeos, den Bau eines Busfahrstreifens, die Frequenzerhöhung bei den Buslinien, die Preissenkung beim öffentlichen Transport, die Änderung der Vorlesungszeiten an der Universität von La Laguna und die Dezentralisierung der öffentlichen Dienste. Er wolle sich nicht weiter wie ein Bürger zweiter Klasse fühlen, nur weil er nicht im Großraum Santa Cruz wohne. Nach zwei Tagen zählte die Aktion bereits über 6.000 Unterschriften.
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