Kombination von Bus und Taxi in Anaga?


Foto: cabildo de tenerife

Ein Vorschlag von Miguel Becerra über die Verbesserung des öffentlichen Transports im Biosphärenreservat stößt bei der Bevölkerung auf Ablehnung

Teneriffa – Miguel Becerra, Direktor des inseleigenen Transportressorts, hat vorgeschlagen, die beiden durch das Anaga-Gebirge führenden Titsa-Buslinien 946 und 947 abzuschaffen und durch einen neuen Service zu ersetzen. Becerra plant, stattdessen eine einzige Linie von Santa Cruz über die Hauptstraße und den Gebirgszug bis nach Taganana einzurichten, die von Taxis angefahren wird. Diese holen die Nutzer in den kleinen, über das Gebirge verstreuten Gehöften ab und bringen sie zur Bushaltestelle. Damit zielt Becerra auf die Verbesserung des öffentlichen Transportes im Biosphärenreservat ab, hat jedoch schon angekündigt, dieses Modell eigne sich auch hervorragend für die mittleren Lagen im Norden der Insel. In Los Realejos gäbe es diese Kombination aus Bus und Taxi bereits seit einigen Jahren und habe sich als erfolgreich herausgestellt, so der Transportbeauftragte.

Nach der Vorstellung Becerras soll es nur eine Titsa-Linie mit mehr Frequenzen von Santa Cruz über Anaga nach La Laguna geben. Eine Reihe von Taxifahrern beider Gemeinden müssten unter Vertrag genommen werden und würden bei Anruf die Nutzer abgelegener Weiler abholen und bis zum Bus befördern. Die hätten bislang enorme Schwierigkeiten, zur teilweise entfernten Bushaltestelle zu gelangen. Die Kosten wären von den beiden Gemeinden und dem Cabildo sowie anteilsmäßig von den Nutzern zu tragen. Dieses Modell fördere die Beweglichkeit der im Anaga lebenden Bevölkerung, versicherte Becerra.

Die Einwohnervereinigungen reagierten empört und mit Protest auf diesen Vorschlag, der schlichtweg abgelehnt wurde. Die beste Lösung sei die Anpassung und Frequenzerhöhung der bereits existierenden beiden Buslinien. Der Einsatz von Taxis würde die bereits überlasteten, engen und kurvenreichen kleinen Straßen im Gebirge endgültig zum Kollaps bringen. Stattdessen sollten mehr Mikrobusse eingesetzt werden, die bei einer Fahrt eine höhere Anzahl von Nutzern befördern könnten.

Die Einwohner bezichtigten Becerra der Unkenntnis über das Anaga-Gebirge und seiner Straßeninfrastruktur. Sie luden den Transportbeauftragten ein, einen Monat in Taganana oder Chamorga ohne eigenes Privatfahrzeug zu leben, um sich ein reales Bild von der Lage machen zu können.

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