AENA knüpft Verlängerung der Öffnungszeiten in Los Rodeos an feste Zusagen der Airlines für mehr Flüge
Die staatliche Flughafenbetreibergesellschaft AENA gerät in der Angelegenheit um die Betriebszeiten des Nordflughafens Los Rodeos immer mehr unter Druck.
Nachdem die Inselverwaltung von Teneriffa sich für die Verlängerung der Zeiten um drei Stunden ausgesprochen und dies wiederholt gefordert hat, der Hotelverband Ashotel sich ebenfalls für diese Maßnahme zur Gewinnung von Passagieren ausgesprochen hat, und auch mehrere Airlines diese Forderung unterstützen, sah sich die regionale AENA-Direktion zu einer Stellungnahme gezwungen.
Der regionale Direktor der Gesellschaft, Mario Otero, ließ wissen, dass von AENA bereits drei Studien in Auftrag gegeben wurden, um die Wirtschaftlichkeit dieser Maßnahme zu prüfen, die allesamt negativ ausgefallen seien. Über die Höhe der Kosten, die eine Verlängerung der Betriebszeiten nach sich ziehen würden, äußerte sich Otero nicht. Dafür räumte er ein, man wolle die Möglichkeiten in dieser Angelegenheit noch einmal überdenken, falls feste Zusagen für zusätzliche Flüge der daran interessierten Fluggesellschaften eingehen würden.
Für die Verfechter der längeren Öffnungszeiten ist diese Haltung nicht akzeptierbar. Santiago Sesé, Mitglied der für eine bessere Mobilität auf Teneriffa gegründeten Initiative „Tenerife se Mueve“, kündigte an, dass man sich mit dieser Haltung von AENA nicht abfinden wolle. „AENA muss zunächst die Maßnahmen ergreifen, damit unsere Flughäfen wettbewerbsfähig sind, um danach und dadurch neue Flüge und Routen der Fluggesellschaften zu erzielen“, erklärte er. Tatsächlich haben mehrere Fluggesellschaften die Forderung des Cabildos unterstützt, weil frühere Abflug- bzw. spätere Ankunftszeiten in Los Rodeos bessere Anschlussmöglichkeiten zur Folge hätten. Die Forderung des Cabildos lautet, die heutigen Betriebszeiten von 07.15 bis 22.00 Uhr auf 06.45 bis 00.30 Uhr auszuweiten.
Cabildo-Vizepräsident Alonso bedauerte, den Inhalt der drei von Otero angeführten Studien nicht zu kennen und klagte über fehlende Transparenz des Flughafenbetreibers. Er hoffe, dass sich dies in Zukunft ändere und AENA sich der Insel gegenüber „loyal“ verhalte. „Ich kenne kein anderes Unternehmen der Inseln, das jährliche Gewinne von 20 Millionen Euro einfährt. Nun erwarte ich, dass AENA zur wirtschaftlichen Entwicklung Teneriffas und zur Schaffung von Arbeitsplätzen beiträgt“, fügte er hinzu.
Auch der Präsident des provinziellen Hotelverbands Ashotel, Jorge Marichal, hat sich in dieser Kontroverse zu Wort gemeldet und stärkt dem Cabildo den Rücken. Er kritisierte, dass seit der Regierungsübernahme durch die Partido Popular (PP) eine Veränderung deutlich geworden ist, die nicht duldbar sei. Die Kooperation habe sich verschlechtert und auch die Bereitschaft zur Prüfung eingebrachter Verbesserungsvorschläge oder Anregungen sei nicht mehr dieselbe. Was AENA berücksichtigen müsse, sei die Tatsache, dass die Lage der kanarischen Flughäfen nicht mit Flughäfen auf dem spanischen Festland gleichgesetzt werden könne, da man auf den Inseln ausschließlich vom Flugverkehr abhänge.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]