Krankenhäuser weiter auf Sparkurs


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Krankenhaus La Candelaria behält Stilllegung bestimmter Bereiche auch nach dem Sommer bei

Die drastischen Budget-Einschnitte im Gesundheitswesen haben dazu geführt, dass die Leitung des Universitätskrankenhauses La Candelaria vorerst auf die Wiederinbetriebnahme der über den Sommer stillgelegten Bereiche verzichten wird.

Ursprünglich war von einer Schließung verschiedener Abteilungen nur während der betriebsschwächeren Sommerferienzeit die Rede gewesen, doch nun soll dieser Zustand aus Spargründen anhalten.

Wie die Zeitung Diario de Avisos von der Krankenhausleitung erfahren haben will, werden die rund 80 Betten in den stillgelegten Bereichen der Orthopädie, Rheumatologie, Urologie, Augenheilkunde und Neurochirurgie auch im Oktober nicht belegt werden, was die Krankenpfleger-Gewerkschaft Satse zu der Mutmaßung veranlasste, dass dadurch an die 40 neue Neueinstellungen vermieden werden. Im September und Oktober sollten die meisten Stellen, die über den Sommer durch die Blockade bestimmter Bereiche wegfallen, wieder belegt werden, was nun nicht der Fall sein werde. Hierdurch seien Engpässe in allen Krankenhausbereichen sowie eine Zunahme der Wartezeiten für eine Behandlung zu erwarten.

Wie die Krankenhausleitung weiter mitteilte, bleibt auch der OP-Betrieb am Nachmittag weiter eingeschränkt.

Ärzte meldeten sich zu Wort und befürchteten eine Kettenreaktion. Durch diese Einsparungen werden die Wartezeiten für die Patienten verlängert, gaben sie zu bedenken, wodurch sich die Krankheitsbilder verschlechtern und folglich die Kosten für die Heilung steigen werden. Auch die Kosten durch Krankschreibungen würden vermutlich in die Höhe getrieben, ganz abgesehen von der Zunahme psychischer Erkrankungen.

Auch von der Gewerkschaft Intersindical Canarias (IC) wurde angemahnt, dass die Betreuungsqualität unter dieser Maßnahme leiden könnte. Durch die Budgetkürzungen sei auf Urlaubsvertretungen verzichtet worden. Wenn nun keine neuen Einstellungen erfolgen, könne sich die zusätzliche Belastung für das beschäftigte Krankenhauspersonal in einer nachlassenden Betreuungsqualität auswirken.

Vonseiten der Krankenhausleitung wurde allerdings versichert, dass die Stilllegung der besagten Bereiche so lange beibehalten werde, wie es die Nachfrage erlaube. Sollte die Zahl der Patienten in den nächsten Monaten zunehmen, so würden diese Bereiche nach und nach wieder in Betrieb genommen.

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